In der Neujahrsnacht kam es unter anderem in Brüssel und Antwerpen zu Ausschreitungen und Angriffen auf Polizei- und Rettungskräfte. Insgesamt ist die Neujahrsnacht in Belgien laut Polizeiangaben aber ruhiger verlaufen als in den letzten Jahren.
In Brüssel, wo rund 50.000 Menschen den Jahreswechsel mit einem großen Feuerwerk am Brüsseler Atomium feierten, sind in der Silvesternacht über 60 Fahrzeuge ausgebrannt. Darüber hinaus gab es ebensoviele Feuerwehreinsätze wegen Bränden von Stadtmobiliar, Mülltonnen, Büschen und Matratzen. Laut den Rettungskräften wurden in der Nacht zwei Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt.
Insgesamt rückte die Brüsseler Feuerwehr fast 600 mal aus. Das sind etwa 150 Einsätze mehr, als an einem gewöhnlichen Tag.
Bei einem Einsatz auf der Place Saint-Denis in Forest wurden die Feuerwehrleute mit Molotowcocktails beworfen. Der Sprecher der Feuerwehr sprach von einer "unruhigen Nacht" für das Personal. Verletzt wurde aber niemand.
Die Brüsseler Polizei hat bis Mitternacht 64 Personen festgenommen.
De Wever: "Ausgangssperre in Antwerpen erfolgreich"
In Antwerpen musste die Polizei 50 Personen in Gewahrsam nehmen, weil sie randalierten oder Feuer gelegt hatten. 28 von ihnen waren minderjährig.
Antwerpens Bürgermeister Bart De Wever betrachtet die verhängte Ausgangssperre in der Silvesternacht für 51 Jugendliche als Erfolg. Die Polizei habe die Jugendlichen kontrolliert. Allerdings hätten sich 19 von ihnen nicht an die Ausgangssperre gehalten. Laut De Wever ist einer der Jugendlichen von der Polizei draußen festgenommen worden, als er - wie es heißt - die öffentliche Ordnung störte.
In der VRT verteidigte De Wever die präventiven Ausgangssperren. Bei den Betroffenen handle es sich um polizeibekannte Personen, die in der Vergangenheit wegen Brandstiftung, Vandalismus, Angriffen auf die Polizei und Erpressung in Erscheinung getreten waren. Er wolle beim nächsten Jahreswechsel wieder Ausgangssperren verhängen. Jugendliche, die Straftaten begingen, müssten juristische Konsequenzen erfahren, so De Wever.
Jugendliche belagern Feuerwehrleute und Polizisten in Willebroek
In Willebroek zwischen Brüssel und Antwerpen sind Feuerwehrleute und Polizisten in der Nacht von etwa 50 Jugendlichen belagert worden. Die Beamten setzten Pfefferspray ein, um die Lage zu beruhigen. Die Polizei beschlagnahmte dort auch eine Reihe von Molotowcocktails. Zuvor wurden Feuerwerkskörper in die Eingangshalle eines Mehrparteienhauses geworfen. Als die Feuerwehr und die Polizei am Tatort eintrafen, wurden sie von den Jugendlichen angegriffen und unter anderem mit einem Feuerlöscher beworfen.
vrt/okr