Laut dem Sonderbeauftragten sind in Frankreich und den Niederlanden bereits neue Varianten des Blauzungenvirus nachgewiesen worden. Außerdem wisse man, dass sich das Virus pro Woche um etwa 50 Kilometer ausbreite. Zusammen mit der bereits davor grassierenden Variante könne es also gut sein, dass die belgischen Viehbestände aktuell von mindestens drei unterschiedlichen Varianten des Blauzungenvirus befallen seien.
Die föderale Agentur für Nahrungsmittelsicherheit Afsca finanziere allerdings seit Monaten keine PCR-Tests mehr, mit der unterschiedliche Varianten identifiziert und nachgewiesen werden könnten, so der Sonderbeauftragte des Produzentenkollegiums weiter.
Die Schaf- und Ziegenzüchter hätten sich deshalb auch bereits an den föderalen MR-Landwirtschaftsminister David Clarinval gewandt. Auf eine Antwort warteten sie aber seit Wochen vergeblich. Das Gleiche gelte für Forderungen nach finanzieller Unterstützung für Impfungen bedrohter Tiere gegen die Blauzungenkrankheit.
Ein für Dienstag vorgesehenes, vierteljährliches Treffen zwischen Afsca, föderaler Arzneimittelagentur und Vertretern der Viehzüchter sei außerdem abgesagt worden, prangert der Sonderbeauftragte an; man fühle sich von der Politik vollkommen im Stich gelassen.