In Belgien wird nur jedem dritten afghanischen Asylbewerber auch tatsächlich Asyl gewährt. Diese Zahl ist viel niedriger als in anderen europäischen Ländern.
In der EU werden im Durchschnitt von allen afghanischen Asylbewerbern 80 Prozent als bleibeberechtigt eingestuft. In Deutschland (93 Prozent) und den Niederlanden (88 Prozent) ist der Prozentsatz sogar noch höher. In Belgien sind es nur 35 Prozent.
Abgelehnte Asylbewerber werden aufgefordert, Belgien zu verlassen. Aber eine Rückkehr nach Afghanistan, wo die Taliban an der Macht sind, ist in der Praxis für viele unmöglich.
Das föderale Migrationszentrum Myria fordert deshalb, dass nach einer Lösung für diese Menschen gesucht wird. Die Organisation verweist auf Deutschland, wo im Jahr 2022 26.000 Afghanen ein Bleiberecht aus humanitären Gründen erhalten haben.
Eine solche Lösung lehnt die scheidende Asylstaatssekretärin Nicole de Moor (CD&V) ab, wenn die Menschen nicht als Flüchtling anerkannt worden sind.
vrt/est