"Schützen, stärken, vorausschauen" - unter diesem Motto hatte die belgische EU-Ratspräsidentschaft im Januar begonnen. Allgemein wird die Leistung der Belgier als sehr gut bewertet. Sogar als "außergewöhnlich erfolgreich" hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die belgische Arbeit auf dem EU-Gipfel Ende vergangener Woche in Brüssel gelobt.
Nun übernimmt Ungarn wie geplant die Rolle von Belgien. De Croo empfing den europakritischen und nationalistischen Orban am Montagnachmittag in seinem Amtssitz im Lambermont in Brüssel. Trotz der politisch unterschiedlichen Meinungen begrüßten die beiden Politiker sich mit einem Handschlag. Danach unterhielten sie sich gut 30 Minuten hinter verschlossenen Türen. Gegenüber den Medien äußerten sich De Croo und Orban nicht.
Die Ungarn machen allein schon über den Slogan ihrer Ratspräsidentschaft den Unterschied zu den Belgiern deutlich. "Make Europe great again" ("Europa wieder groß machen") ist eine eindeutige Anspielung auf einen Slogan des umstrittenen ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Kay Wagner