Die PS hatte nach den Wahlen vom 9. Juni angekündigt, überall in die Opposition gehen zu wollen. Ausschlaggebend dafür waren die deutlichen Verluste der PS in der Wallonie. In Brüssel dagegen hatten die Sozialisten kaum Stimmen eingebüßt, aber Platz eins als stärkste Partei an die MR verloren.
Die MR wiederum braucht für eine Mehrheit in Brüssel neben Les Engagés noch einen weiteren Koalitionspartner. Neben der PS wären auch die Grünen von Ecolo und die Zentrums-Liberalen von Défi als Partner denkbar. Beide Parteien lecken sich allerdings zurzeit die Wunden nach großen Verlusten bei den Wahlen. Eine Regierungsbeteiligung sehen sie skeptisch.
Aber auch die Brüsseler PS ist aktuell noch wenig euphorisch. Erste PS-Reaktionen zum Angebot der MR fielen am Montagabend sehr zurückhaltend aus. Man werde sich erst zu einer möglichen Regierungsbeteiligung äußern, wenn mehr über die Pläne der MR für Brüssel bekannt sei, sagte Brüssels PS-Chef Ahmed Laaouej. Die Katze im Sack werde man nicht kaufen.
Kay Wagner