Nach erneuten Studentenprotesten am Mittwoch gegen ein Hochschuldekret der Französischen Gemeinschaft könnte die Reform überarbeitet werden. Das hat Ecolo-Co-Präsident Jean-Marc Nollet in der RTBF erklärt.
Das Dekret war 2021 von Sozialisten und Grünen verabschiedet worden. Es sieht vor, dass künftig alle Prüfungen erfolgreich abgelegt werden müssen, um ein Jahr zu bestehen. Bisher reichen drei Viertel. Laut dem Verband der frankophonen Studenten müssten dadurch mit Beginn des kommenden akademischen Jahres etwa 70.000 Studenten ihr Studium abbrechen.
Ecolo-Co-Präsident Nollet sagt jetzt, dass die Politik den Mut haben müsse, sich einzugestehen, dass die negativen Auswirkungen der Reform größer seien als der erwartete Nutzen.
Auch die PS spricht sich dafür aus, die Hochschulreform in der Französischen Gemeinschaft wieder rückgängig zu machen. Die Reform bedeute eine zu große Unsicherheit für die Studierenden, schrieb die sozialistische Partei auf dem Nachrichtendienst X. Die PS fordere, dass das Dekret zurückgenommen werde.
Das Dekret verschärft die Regeln, wie lange ein Student für sein Studium brauchen darf. Es war 2021 verabschiedet worden. Erst am Mittwoch hatten in Brüssel wieder etwa 250 Studenten gegen die Einführung im nächsten akademischen Schuljahr protestiert.
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