Die flämische Regierung hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag nach stundenlangen zähen Verhandlungen eine Einigung mit den Bauernverbänden erzielt.
Das Abkommen sieht vor, dass der bürokratische Aufwand für die Bauern abgebaut wird. Zudem will die Regierung gemeinsam mit Experten und Vertretern der Landwirtschaft eine Zukunftsvision für den Sektor erarbeiten.
Vor allem die Gespräche zum Umweltschutz in der Landwirtschaft waren schwierig. Die Bauern forderten, dass die Naturschutzverbände aufhören sollen, landwirtschaftliche Flächen aufzukaufen, um sie dann unter Naturschutz zu stellen. Dies wird bis zum 1. Oktober ausgesetzt. Die Regierung verpflichtet sich, ihre Stickstoffpolitik zu überdenken.
Ministerpräsident Jambon zeigte sich zufrieden mit der Einigung. Die Bauernverbände legen das Abkommen jetzt ihren Mitgliedern vor. Dennoch geht am Freitag die Blockade des Hafens von Gent weiter.
Auch in der Wallonie organisieren die Bauern wieder einen Protesttag. Vor allem in der Provinz Lüttich muss den ganzen Tag über mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Die Polizei rät Autofahrern, nicht die Autobahnen zu benutzen.
In Ciney in der Provinz Namur haben Landwirte die Zufahrtswege zum Viehmarkt besetzt. Dort werden normalerweise jeden Freitag Hunderte Rinder verkauft.
Für Freitag ist ein Treffen der neu gegründeten Task Force Alimentation geplant. Mit ihren Aktionen wollen die Landwirte den Druck auf die Verhandlungspartner erhöhen.
Bauern errichten Filterblockaden auf E40 zwischen Eynatten und Eupen und auf E42 bei St. Vith
vrt/rtbf/rop/sh