Verkehrsbehinderungen durch die Bauernproteste gibt es am Samstag nur noch an der belgisch-niederländischen Grenze auf der E34.
In der Provinz Antwerpen blockieren wütende Bauern aus beiden Ländern die Grenze auf Höhe von Postel. Seit Donnerstagnacht gibt es an verschiedenen Grenzübergängen kein Durchkommen mehr.
Am Hafen von Zeebrugge sind die Blockaden der Bauern aufgehoben. Allerdings wird es noch eine Woche dauern, bis der Rückstau am Hafen aufgearbeitet ist. Das berichtet der flämische Rundfunk. 2.000 Lastwagen saßen seit Donnerstag fest. Probleme gibt es vor allem für Lkw, die am Hafen Waren auf- oder abladen müssen.
Bauern-Blockaden bei Delhaize und Colruyt vorbei
Die Frischeregale in den Delhaize-Supermärkten dürften schon bald wieder aufgefüllt werden. Die Verteilerzentren von Delhaize in Ninove und Zellik werden von den protestierenden Bauern nicht mehr blockiert. Das hat Delhaize mitgeteilt. Es werde jedoch etwas dauern, bis alle fehlenden Waren ausgeliefert sind, so ein Sprecher der Supermarktkette. Man tue alles, um den Rückstand aufzuholen. Man habe den Bauernverbänden zugesichert, dass sich Delhaize in Zukunft für die Belange der Landwirte einsetze - dies bei Gesprächen mit der Politik oder anderen Interessenvertretern, so Delhaize-Sprecher Roel Dekelver.
Wieder frei sind auch die Depots von Colruyt. Andere Lager werden jedoch weiter durch die Landwirte blockiert - so das Depot von Lidl in Marche-en-Famenne. Auch die Verteilerzentren von Intermarché und Metsdagh sind noch nicht frei. Das hat zur Folge, dass die Warenhausketten Probleme haben, ihre Filialen zu beliefern. Vor allem frische Waren sind dort teils schwer zu bekommen.
Der Handelsverband Comeos hatte am Freitag gedroht, man werde rechtliche Schritte einleiten, wenn die Blockaden nicht aufgehoben würden.
Bessere Erzeugerpreise
Derweil gibt es Fortschritte in den Gesprächen zwischen Bauernverbänden und den Landwirtschaftsministerien auf föderaler und regionaler Ebene. Ende nächster Woche soll sich eine Arbeitsgruppe treffen, um unter anderem über bessere Erzeugerpreise und eine gerechtere Verteilung der Gewinne für Produzenten zu beraten.
Weitere Gespräche sind mit der Lebensmittelkontrollbehörde Afsca, dem föderalen Gesundheitsamt und der Arzneimittelbehörde geplant. Dabei soll es um eine Vereinfachung der Bürokratie gehen.
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