Der Vlaams-Belang-Politiker Frank Creyelman soll mehr als drei Jahre als Informant für den chinesischen Spionagedienst tätig gewesen sein. Der Parteivorsitzende Tom Van Grieken teilte mit, Creyelman sei mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen worden.
Über die Spionagevorwürfe berichten die Financial Times, Der Spiegel und Le Monde. Die Redaktionen hatten Zugriff auf geleakte SMS und Chats. China soll versucht haben, so Einfluss auf die europäische China-Politik zu nehmen. Der Zeitung Le Monde zufolge sollte Creyelman unter anderem einen Bericht über Charles Michel machen, über Michels politische Meinungen, seine Persönlichkeit, seine Hobbys usw.
Der Staatssicherheitsdienst warnt schon länger vor Spionage aus China und Russland. Justizminister Paul Van Tigchelt sagte, es sei nicht das erste Mal, dass Russen oder Chinesen Mitglieder aus rechtsextremen Parteien kontaktieren würden, um sie für sich arbeiten zu lassen.
Frank Creyelman war zuletzt schon wegen seiner engen Beziehungen zu Russland in die Kritik geraten. Er ist ehemaliger Abgeordneter im flämischen Parlament und ehemaliger Vlaams-Belang-Senator. Creyelman war bis jetzt noch der Fraktionsvorsitzende seiner Partei im Stadtrat von Mechelen.
belga/vrt/est