Alarm geschlagen hatte damals die amerikanische Armee, die in der Gemeinde Chièvres einen Stützpunkt unterhält. Sie hatte bedenkliche Werte im Trinkwasser festgestellt und deshalb bei der wallonischen Umweltbehörde um Rat beim Umgang mit diesem Wasser angefragt. Der Beamte, der diese Anfrage erhielt, leitete sie laut RTBF nicht an die damaligen Minister weiter.
Der gleiche Beamte wurde dann im Januar 2020 Mitarbeiter im Kabinett der heutigen Umweltministerin Céline Tellier. Dort war er für Fälle von verunreinigtem Wasser zuständig. Jetzt ist er wohl aus diesem Kabinett ausgeschieden.
Vergangene Woche hatten RTBF-Recherchen ergeben, dass zwischen 2021 und 2023 das Trinkwasser von mehreren Dörfern rund um Chièvres mit einer zu hohen Konzentration von gesundheitsgefährdeten Chemikalien verunreinigt war. Die wallonische Wassergesellschaft sowie die zuständigen Minister sollen das gewusst haben. Die Bevölkerung wurde nicht informiert.
Umweltministerin Céline Tellier soll dazu am Dienstagvormittag vor dem Umweltausschuss des wallonischen Parlaments Stellung nehmen.
PFAS-verseuchtes Trinkwasser: Stunde der Wahrheit kündigt sich für Dienstag an
Kay Wagner