Bpost hatte die Abschlussberichte der jüngsten internen Überprüfungen vor Kurzem an das Parlament übermittelt. Konkret waren bei diesen Audits drei Verträge unter die Lupe genommen worden, für die Bpost seinen Kunden überzogen hohe Kosten in Rechnung gestellt hat. Diese Vorfälle seien nicht hinnehmbar und die zu viel gezahlten Beträge würden zurückerstattet, so Hanard. Bpost habe dafür bereits finanzielle Mittel zurückgestellt. 14 maßgeblich Verantwortliche seien identifiziert worden, acht von ihnen seien entlassen worden, die anderen hätten Bpost bereits früher verlassen.
Verschiedenen Abgeordneten geht das aber nicht weit genug. Diese Probleme seien tief in der Unternehmenskultur verankert und erstreckten sich über mehrere Legislaturen, so ein Vorwurf von Groen. Außerdem habe Bpost nicht mitgeteilt, ob gegen die Verantwortlichen auch rechtlich vorgegangen werden solle.
Scharfe Kritik gibt es auch an den Audits selbst: Die Überprüfungen seien durch "befreundete" Anwälte durchgeführt worden, von einer unabhängigen Untersuchung könne keine Rede sein, so die N-VA. Außerdem gebe es auch verwandtschaftliche Beziehungen zwischen Audit-Verantwortlichen und Bpost-Personal. Hanard ihrerseits betont aber, dass die Untersuchungen dennoch gründlich ausgeführt worden seien.
Boris Schmidt