Wie alle anderen Abgeordneten am Rednerpult zeigte sich auch De Croo Donnerstagnachmittag in der Kammer bestürzt über die mangelhafte Aufarbeitung der Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche. Nach einem Gespräch am Vormittag mit dem Antwerpener Bischof Johan Bonny habe er allerdings den Eindruck, dass Bonny die Sache jetzt gewissenhaft angehen werde.
Völlig zu Recht, wie De Croo sagte. Denn derjenige, der verantwortlich für dieses Unrecht sei - die katholische Kirche - müsse die Verantwortung auch wahrnehmen. Bonny habe ihm am Vormittag auch versprochen, eng mit der Justiz und Polizei zusammenarbeiten zu wollen.
Die Initiative zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses wurde am Rande der Kammersitzung bestätigt. Nächste Woche soll im Justizausschuss darüber im Detail beraten werden. De Croo findet diese Idee gut.
Kay Wagner
Wie wäre es, wenn Herr De Croo und seine Regierung auch eine Initiative ergreifen würde, das laizistische Profil des Staates zu Schärfen und eine Trennung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften, da, wo dies immer noch nicht der Fall ist, zu vollziehen?
Der nach Konfessionen getrennte und von den Kultusträgern organisierte Bekenntnis-Religionsunterricht an staatlichen Schulen gehört reformiert und die Verfassungshürden, die dies erschweren abgeschafft. Es gehört nur etwas... Mut dazu.
Herr DeCroo
Machen Sie endlich Nägel mit Köpfen und trennen Sie Religion und Staat wie in Frankreich. So gibt es auch keine Diskriminierungen von Religionsgemeinschaften mehr. Es werden alle über einen Kamm geschoren. Wenn Religion zur Privatsache wird, hat der Staat ein Problem weniger.