Der Megaprozess um die Anschläge vom 22. März neigt sich also nach sieben Monaten dem Ende zu. Die letzten Tage waren geprägt von den Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft und der Nebenkläger. Allesamt forderten sie die Verurteilung insbesondere der sieben Inhaftierten wegen terroristischen Mordes bzw. Mordversuchs.
Am Donnerstag hat die Verteidigung noch einmal die Möglichkeit, auf die Plädoyers zu reagieren. Und im Anschluss wird das Gericht noch einmal den Angeklagten das Wort erteilen. Damit enden die öffentlichen Anhörungen, und dann ist nur noch die Geschworenen-Jury am Zug.
287 Fragen müssen die Geschworenen beantworten, bei denen es letztlich immer um Schuld oder Unschuld der neun Angeklagten geht. Die Jury wird - im Übrigen flankiert durch das Richterkollegium - in einem Brüsseler Hotel beraten, das alle Beteiligten erst verlassen dürfen, wenn ihr Urteil gefällt ist.
Die Beratungen werden voraussichtlich mehrere Tage oder gar Wochen dauern. Über das Strafmaß soll ohnehin erst ab dem 4. September verhandelt werden.
Das Schwurgerichtsverfahren hatte Anfang Dezember 2022 begonnen. Bei den Attentaten im Brussels Airport und in der Brüsseler Metrostation Maelbeek waren am 22. März 2016 insgesamt 32 Menschen getötet und rund 340 zum Teil schwer verletzt worden.
Roger Pint