Die Rücktrittsankündigung von Egbert Lachaert kommt für seine Partei in schwierigen Zeiten.
Einerseits scheint Open-VLD-Premierminister Alexander De Croo immer mehr Mühe zu haben, die Koalitionspartner seiner Vivaldi-Koalition zur Ordnung zu rufen. Und andererseits stürzen die flämischen Liberalen in der Wählergunst immer weiter ab. Die letzten Umfragen sehen sie bei gerade noch etwas über acht Prozent.
Um diesen Abwärtstrend zu stoppen, hatte Lachaert angekündigt, gemeinsam mit der Parteispitze einen klaren Plan ausarbeiten zu wollen, um die Open VLD zurück auf die Erfolgsspur zu bringen.
Laut politischen Beobachtern hat Lachaert aber in dieser Hinsicht nun das Handtuch geworfen, weil ihm der Premier zu wenig Spielraum für das Setzen einer deutlicheren liberalen Agenda gegeben haben soll.
Die Open VLD werde nun stärker auf Alexander De Croo setzen als einzige Galionsfigur für die nächsten Wahlen, so Lachaert gegenüber der VRT.
Wenn neben dem Premier noch ein Vorsitzender die Parteilinie festlege, dann sei das verwirrend für die Öffentlichkeit.
Seinen Sitz in der Kammer will Lachaert aber weiter behalten.
vrt/sh