Im Prinzip sind doch alle darauf bedacht, die Umwelt zu schonen und Müll zu vermeiden. Anders sah das bislang immer bei Sommerfestivals aus, die oftmals mit wahren Müllbergen zu kämpfen haben. Eine Mitschuld trägt auch der Einsatz von Einwegbechern, die in der Vergangenheit gerne schnell den Weg auf den Boden gefunden haben, statt in einen Mülleimer. Emsige Bechersammler kamen bei den Massen gar nicht hinterher und das Resultat am Ende eines Festivaltages ist ein Berg voll Müll.
Die Lösung ist eigentlich ganz einfach, denn seit Beginn der 2000er Jahre gibt es Mehrwegbecher, die bis zu 1.200 Mal wieder benutzt werden können, bevor der Recyclinghof ruft. Schick bedruckt sind sie oft auch ein Mehrwert für eine Open-Air-Veranstaltung. Was bei den deutschen Nachbarn völlig normal scheint, damit tun sich die großen Festivals in Belgien und den Niederlanden oft noch schwer und das auch trotz der Tatsache, dass in beiden Ländern eine europäische Richtlinie umgesetzt wird, die das Nutzen solcher Becher untersagt.
Beim Pinkpop-Festival gab es in diesem Jahr eine Zwischenlösung: eine Pfandmarke für jeden Festivalbesucher, um einen Einwegbecher zu erhalten. Das Resultat war für jeden Festivalbesucher deutlich sichtbar, denn viel weniger Plastikbecher verschmutzten die Festivalwiese. Ein erster Schritt ist getan, im kommenden Jahr sind die Zeiten der Einwegbecher auf Sommerfestivals dann hoffentlich endgültig vorbei.
Christophe Ramjoie