Premierminister Alexander De Croo droht Banken mit Zwangsmaßnahmen, sollten sie die Zinsen auf Spargelder nicht anheben.
De Croo sagte am Montagmorgen in der RTBF, er hoffe, dass die Konkurrenz in dem Sektor zu steigenden Zinsen für Sparer führen werde. Sollte das nicht passieren, müsse man von einem Marktversagen ausgehen, woraufhin die Regierung eingreifen würde. De Croo lehnt jedoch ein zeitliches Ultimatum ab. Seine Parteikollegin und Staatssekretärin für den Haushalt, Alexia Bertrand, hatte vorgeschlagen, den Banken eine Frist bis Ende Juni zu setzen, um die Sparzinsen anzuheben.
Die Belgische Nationalbank hält es in einem neuen Gutachten für möglich, dass die Banken die derzeit durchschnittlichen Zinssätze für Sparkonten von 0,37 Prozent, langfristig an den Zinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) angleichen. Der Leitzins für Banken liegt im Moment bei 3,75 Prozent. Ende Mai hatten die flämischen Sozialisten von Vooruit einen Gesetzentwurf vorgelegt, der die Zinssätze für Sparkonten an den Zinssatz der EZB binden sollte.
belga/okr