Die Aufsichtsratsvorsitzende von Bpost, Audrey Hanard, ist am Dienstag im zuständigen Kammerausschuss ausgiebig angehört worden.
Abgeordnete aus Mehrheit und Opposition verlangten nähere Einzelheiten über die mutmaßlichen und auch erwiesenen Unregelmäßigkeiten, die bei dem Staatsunternehmen ans Licht gekommen sind. Hanard betonte, dass sie immer in aller Unabhängigkeit gehandelt habe und nicht den Interessen der PS gedient habe.
Einige Abgeordnete waren die Post-Verantwortlichen durchaus hart angegangen und das nicht nur aus der Opposition. Der Aufsichtsratsvorsitzenden Audrey Hanard wurden mehrmals ihre Kontakte zu PS-Verantwortlichen vorgeworfen.
Hanard war offensichtlich sehr gut vorbereitet und antwortete kurz und präzise: Ja, sie sei auf Vorschlag der PS zur Aufsichtsratsvorsitzenden gemacht worden. Sie habe aber von Anfang an deutlich gemacht, dass sie in aller Unabhängigkeit agieren würde. Ja, es sei richtig, dass bei ihrem Treffen mit dem PS-Vizepremier Dermagne auch PS-Chef Magnette anwesend war. Der Aufsichtsrat sei darüber aber informiert gewesen.
Hanard erinnerte noch einmal daran, dass es das Unternehmen selbst war, das die Missstände aufgedeckt hat. "Wir haben Dinge gefunden und dann alles geöffnet. Und wir werden den Dingen auf den Grund gehen, sie haben mein Wort", sagte Hanard.
Sie sei zuversichtlich, dass Bpost in Zukunft ein finanziell gesundes Unternehmen sein werde.
Bpost-Geschäftsführer Jos Donvil wies seinerseits Meldungen zurück, wonach das Unternehmen Massenentlassungen vorbereite.
Roger Pint