Charles Michel will die beißende Kritik an seinen Reisekosten offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen. Zunächst einmal müsse man feststellen, dass sich der internationale Kontext doch grundlegend verändert habe, sagt Michel in verschiedenen Zeitungen. "Nur zur Erinnerung: Es herrscht Krieg auf dem europäischen Kontinent", sagt Michel. Und als EU-Ratspräsident sei es eben auch seine Aufgabe, die Interessen der EU zu verteidigen. "Und wenn man mich kritisiert, weil ich angeblich zu viel tue, nun, das ist mir lieber als der Vorwurf, zu wenig zu tun", zitiert ihn La Libre Belgique.
Dass er zuweilen an Bord eines Privatjets reise, sei nicht seine Entscheidung oder die seines Teams. Vielmehr würden seine Reisen von unabhängigen Beamten organisiert, die jede Anfrage gesondert prüften und entsprechend des Zeitplans entschieden. Im Wesentlichen seien seine Reisekosten vergleichbar mit denen der EU-Kommission.
Michel sieht sich als das Opfer einer Kampagne, wobei er offenlässt, wer dahinterstecken könnte. Seit einigen Wochen würden Gerüchte über ihn in die Welt gesetzt. "Und indem man mich angreift, attackiert man eigentlich die Institution", sagt Michel in der Zeitung Le Soir.
Roger Pint