Die Privatwirtschaft könnte sich an den Kosten des Kampfes gegen die Drogengewalt beteiligen. Das hat Premierminister Alexander De Croo bei einem niederländisch-belgischen Treffen in Antwerpen vorgeschlagen. Er wolle mit den Betrieben Gespräche aufnehmen, ob sie gemeinsam mit dem Staat und den lokalen beziehungsweise Hafenbehörden die Kosten für einen sichereren Hafen tragen könnten, so De Croo.
Hintergrund ist der am Donnerstag vorgestellte Sieben-Punkte-Plan, mit dem die Föderalregierung die Drogenkriminalität in Belgien stärker bekämpfen will. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem eine deutliche Verstärkung der Schifffahrtspolizei, die Anstellung eines nationalen Drogenkommissars und eine bessere Überprüfung von Containern und Hafenpersonal.
All das koste Geld, unterstrich De Croo, es sei eine Verantwortung, die sich Staat, lokale Behörden, Hafen und dort operierende Firmen teilen müssten. Schließlich gehe es um wirtschaftliche Aktivitäten, die zwar essenziell seien für Wachstum und Arbeitsplätze, die aber durch die Drogenkriminalität leider auch negative Folgen mit sich brächten.
Der Premierminister verwies in diesem Zusammenhang auch explizit darauf, dass so eine Kofinanzierung weder neu noch ungewöhnlich wäre. Schließlich mache man so etwas auch schon bei Kernkraftwerken, Geldtransporten oder zum Beispiel am Brüsseler Flughafen. Ihm sei auch durchaus bewusst, dass Behörden und Privatwirtschaft schon jetzt bei der Sicherung des Hafens zusammenarbeiteten, betonte De Croo. Das begrüße er auch, aber das jetzige Ausmaß der Zusammenarbeit reiche eben nicht.
Boris Schmidt