Trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bleibt Belgien eine internationale Drehscheibe für russisches Flüssiggas. Im vergangenen Jahr steigerte Belgien den Import sogar um 28 Prozent.
Für die gesamte EU nahm der Import sogar um 36 Prozent zu. Das meldet die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf der Basis eigener Berechnungen. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar letzten Jahres haben demnach 316 russische Tanker mit Ölprodukten und Flüssiggas in belgischen Häfen angelegt.
Gemeinsam mit anderen Nicht-Regierungs-Organisationen fordert Greenpeace einen Lieferstopp für Flüssiggas aus Russland. Als Drehscheibe von fossilem Erdgas aus einem kriegsführenden Land müsse Belgien seine Verantwortung übernehmen, sagte eine Sprecherin der flämischen Friedensorganisation "Vredesactie".
EU-Staaten wollen Preis für russische Dieselexporte begrenzen
Die EU will Russland gemeinsam mit internationalen Partnern dazu zwingen, Erdölprodukte künftig unter Marktpreis an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. Eine von Regierungsvertretern erzielte Absprache sieht eine Preisobergrenze von vorerst 100 US-Dollar pro Barrel vor. Das bestätigten Diplomaten der dpa in Brüssel.
Ziel des Preisdeckels ist es, neue Preissprünge an den internationalen Märkten zu verhindern und damit auch Drittländer zu entlasten. Zudem soll dafür gesorgt werden, dass Russland nicht mehr von Preisanstiegen für Ölprodukte profitiert.
belga/sh