Im Allgemeinen wird alles teurer. Dazu gehören eben auch die Festivals. Die Zeitung La Libre hat am Montag einen Bericht veröffentlicht und sich insgesamt elf Festivals angeschaut: Darunter Rock Werchter, Tomorrowland, Dour, aber auch beispielsweise Les Ardentes in Lüttich oder die Francofolies in Spa. Im Schnitt steigen die Ticketpreise im Vergleich zum letzten Jahr um 13,5 Prozent.
Dafür gibt es wohl mehrere Gründe. So muss für die Künstler immer tiefer in die Tasche gegriffen werden, denn sie verlangen seit einigen Jahren immer mehr Geld. Das könnte an der großen Konkurrenz unter den Veranstaltern liegen, meint Gino Innocente, Co-Direktor des Ronquières-Festivals. Auch wenn die Gage höher als sonst ausfällt, am Ende bezahlt halt irgendjemand. Denn die Organisatoren wollen ja ein gutes Line-Up zusammenstellen.
Und dann spielen natürlich auch die allgemeinen Preissteigerungen eine wichtige Rolle. Energie, Personal und Transport beispielsweise kosten immer mehr Geld als noch vor einem Jahr.
Höhere Ticketpreise bedeuten nicht unbedingt mehr Gewinn für die Veranstalter. Die Ausgaben steigen und das bei unsicheren Einnahmen. Damien Dufrasne zum Beispiel organisiert das Dour-Festival und wirft manchen Lieferanten sogar "Pseudo-Ausreden" vor. In manchen Bereichen sind die Preise in zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen. Das sei mehr als die Inflation in dem Zeitraum. Er glaubt, dass der ein oder andere Dienstleister die Pandemie und den Ukraine-Krieg ausnutzt.
Auf die Preisentwicklungen reagieren die Veranstalter verschieden: Der ein oder andere hält an seinem bewährten Konzept fest und versucht auch die Preise niedrig zu halten. Das Les-Ardentes-Festival in Lüttich hat jetzt hingegen einen neuen Standort in Rocourt mit doppelt so viel Platz. Und auch beim Line-Up wird nicht gespart. Bereits jetzt steht fest, dass Künstler wie Travis Scott oder Kendrick Lamar auftreten werden. Das Ganze spiegelt sich dann aber auch in den Preisen wider: Statt wie vorher 187 Euro kostet ein Wochenendticket nun 247 Euro.
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