Der langjährige PS-Europaabgeordnete Tarabella wird verdächtigt, in den EU-Korruptionsskandal verwickelt zu sein. Am Mittwoch war er erst von seiner sozialistischen Fraktion im EU-Parlament und dann auch von der PS bis auf Weiteres ausgeschlossen worden.
Die Spekulationen um Marc Tarabella und seine mutmaßliche Verwicklung in den EU-Korruptionsskandal sind regelrecht Gift für die Parti Socialiste. Die PS wurde ja in der Vergangenheit immer wieder von Affären erschüttert. Das Image einer skandalumwitterten Partei wollen die frankophonen Sozialisten eigentlich loswerden.
"Sie sehen, die PS hat sehr entschlossen reagiert", sagte PS-Chef Paul Magnette. "Wir haben Marc Tarabella bis auf Weiteres ausgeschlossen, und das trotz der Unschuldsvermutung. Die muss man zwar nochmal hervorheben. Für uns geht es aber um Glaubwürdigkeit", so Magnette. "Wir sind eine Partei, die sich für soziale Gerechtigkeit und für die Schwachen in unserer Gesellschaft einsetzt. Und deshalb müssen wir uns, noch mehr als andere, vorbildlich verhalten."
Jetzt werde man erst mal die weiteren Entwicklungen abwarten. Sollte sich am Ende herausstellen, dass Marc Tarabella unschuldig ist, dann sei es selbstverständlich, dass er wieder in die Partei aufgenommen werde.
Roger Pint
Wenn der König selbst nicht über seine eigenen Füsse stolpern und fallen will, stellt er einem Bauernopfer werbewirksam sein Bein und zeigt mit dem Finger auf den Pranger : es ist Showtime (Wahlzeit) im Lande der PS. Da werden nun viele der Königsmacher froh sein, dass ihr Kopf nicht anvisiert wurde ! Aber was nicht ist kann ja noch werden, ist ja noch viel Zeit bis 2024...