Domus Medica hatte vor einigen Tagen verlangt, Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen kurzer Dauer abzuschaffen. Die Ausstellung solcher und anderer Bescheinigungen nehme für die Ärzte viel zu viel Zeit in Anspruch, so die Vereinigung, deswegen sollten die klassischen Krankschreibungen abgeschafft werden.
Gegen diesen Vorstoß haben sich die Arbeitgeberverbände aber heftig gewehrt. Sie fürchten, dass das zu Missbrauch führen könnte.
Er wolle in der Tat, dass dieser Zettelkrieg aus der Welt verschwinde, sagte der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke am Donnerstag in der Fragestunde der Kammer.
In vielen Fällen könnten Papierbescheinigungen abgeschafft werden, so der Minister. Noch einfacher sei eine elektronische Übermittlung der Bescheinigungen. Deshalb rufe er die Arbeitgeber dazu auf, ihre konservative Haltung aufzugeben.
Stattdessen sollten sie endlich Reformen in ihren Betrieben durchführen. Sie müssten auf Vertrauen setzen und aufhören, ständig Angestellte wegen dieses oder jenes Zettelchens zu Ärzten zu schicken.
Boris Schmidt