Im Rahmen ihres unangekündigten Besuches haben De Croo und Lahbib dem Land weitere finanzielle Hilfen in Höhe von 37,4 Millionen Euro zugesagt. Seit Kriegsbeginn hat Belgien etwa 222 Millionen Euro zur finanziellen Unterstützung für die Ukraine freigemacht.
De Croo und Selenskyj haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der Belgien der Initiative zur Finanzierung von Getreidetransporten aus ukrainischen Häfen beitritt. Selenskyj bedankte sich bei De Croo für die Unterstützung aus Belgien.
Darüber hinaus ist ein Teil des Geldes auch für die Militärhilfe eingeplant.
Erste Reise als Außenministerin
Für Außenministerin Lahbib ist es die erste Reise als Außenministerin. Im vergangenen Jahr war sie noch als RTBF-Journalistin auf die Krim gereist und hatte dazu die Einreise über Russland gewählt. Damit hatte sie diplomatische Spannungen zwischen Belgien und der Ukraine verursacht, da der einzige offizielle Einreiseweg zur Krim direkt über die Ukraine geht.
Mittlerweile sind diese Spannungen aber beigelegt und die Ukraine sieht Belgien als vertrauenswürdigen Partner an.
Der Besuch finde in einem sehr schwierigen Moment statt, da der Winter bevorstehe und Russland die Zivilbevölkerung angreife, so der Premier.
Er fällt mit dem Gedenktag an die verheerende Hungersnot Holodomor vor 90 Jahren zusammen.
Zahlreiche Regierungschefs haben die Ukraine bereits besucht, um sich vor Ort ein Bild von der Lage in dem Kriegsland zu machen. Zuletzt war der britische Premier Rishi Sunak in Kiew. Er versprach, für die ukrainischen Luftabwehr weitere 50 Millionen Pfund zur Verfügung zu stellen.
belga/vrt/sh