Die Asylkrise hat sich in den letzten Tagen noch einmal zugespitzt. Das Hauptproblem ist, dass nicht genug Auffangplätze zur Verfügung stehen. Am Donnerstag haben nach Angaben der Brüsseler Behörden allein zwölf Familien in der Hauptstadt die Nacht im Freien verbringen müssen, weil Fedasil ihnen keine Unterkunft bereitstellen konnte.
Entsprechend wird händeringend nach Lösungen gesucht. Unter anderem hatte man die ehemalige Zivilschutzkaserne in Jabbeke in Betracht gezogen, um dort zeitweilig Notunterkünfte einzurichten. Bürgermeister Frank Castelyn widersetzte sich aber dem Vorhaben. Bis jetzt.
Im Gespräch mit der Asylstaatssekretärin Nicole de Moor hätten einige Knackpunkte ausgeräumt werden können, sagte Castelyn. So sei man unter anderem zu dem Schluss gekommen, dass es sich hier nicht um ein Asylbewerberheim, sondern um eine humanitäre Auffangstruktur handele.
Außerdem wurde vereinbart, dass in Jabbeke ausschließlich Familien mit Kindern, jedenfalls keine alleinstehenden Männer untergebracht werden sollen. Ob das Zentrum jetzt tatsächlich auch eingerichtet wird, ist noch offen. Geplant war, dass es bis zu 500 Plätze umfassen sollte.
Roger Pint