Premierminister Alexander De Croo erinnerte an das große Leid der ukrainischen Bevölkerung. Gleichzeitig bekräftigte er den Willen Belgiens, dem Land beizustehen. Der Krieg sorge aber nicht nur für Unglück in der Ukraine, sondern auch in Belgien. Die wichtigste Aufgabe des Staates sei, die Bevölkerung zu schützen.
Zwar könne die Regierung keine Wunder vollbringen, aber sie tue alles dafür, um die Schocks abzumildern. In den Fokus seiner Regierungserklärung rückte De Croo die belgischen Haushalte und die Unternehmen. Sowohl Bürger, als auch Unternehmen sollen mit gezielten Entlastungen durch die Energiekrise geführt werden.
Energiekosten abfedern
Im Kampf gegen die hohen Energierechnungen sollen einkommensschwache Haushalte bis zum Ende des Winters um rund eine Milliarde Euro entlastet werden. Der Sozialtarif und eine niedrigere Mehrwertsteuer sollen bis zum Frühjahr beibehalten werden.
Außerdem gibt es eine gezielte Unterstützung für Haushalte, die lediglich mit Pellets heizen. Sie können eine Prämie von 250 Euro beantragen. Allerdings ist die Unterstützung an einige Bedingungen gebunden: So werden die 250 Euro nicht für Zusatzöfen ausgezahlt. Auch Haushalte, die bereits andere Unterstützungsmaßnahmen wie zum Beispiel einen Heizölscheck erhalten, können nicht von dem Geld profitieren.
In wenigen Monaten hat sich der Preis für einen Sack Pellets verdreifacht. Damit wird es für viele Haushalte fast unmöglich, ausreichend zu heizen.
Unternehmen entlasten
Die Betriebe sollen unterstützt werden, um die hohen Energiekosten und die steigenden Lohnkosten infolge der Indexanpassungen auffangen zu können. Dafür sieht die Regierung ein Maßnahmenpaket von drei Milliarden Euro vor.
Die Arbeitgeberbeiträge sollen ab Januar 2023 verringert werden. Während der ersten beiden Trimester des kommenden Jahres soll es eine Reduzierung von sieben Prozent geben. Für das dritte und vierte Quartal können Betriebe einen Zahlungsaufschub von ebenfalls sieben Prozent der Arbeitgeberbeiträge beantragen.
Mit einer Reihe von neuen Maßnahmen soll auch Geld in die Staatskassen fließen: Auf steuerlicher Ebene einigte sich die Vivaldi-Regierung darauf, die Bankenabgabe beizubehalten und multinationale Großkonzerne wie Google, Facebook und Amazon mehr als bislang zu besteuern.
Abgeschafft wird der Steuervorteil für Zweitwohnsitze ab 2024. Um besser gegen Sozialbetrug vorgehen zu können, möchte die Regierung das Landesinstitut für Sozialversicherungen personell aufstocken.
Übergewinnsteuer
Außerdem sollen Energieunternehmen eine Übergewinnsteuer zahlen müssen. Sie soll rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres eingeführt werden und bis Ende November gelten. Zum 1. Dezember wird dann ein Preisdeckel von 130 Euro pro Megawattstunde eingeführt. Auch diese Maßnahme wird befristet, sie gilt zunächst bis Juni 2023.
Der Gasnetzbetreiber Fluxys und der Erdölsektor werden zu einmaligen Abgaben verpflichtet. Insgesamt sollen durch die Maßnahmen im Energiesektor in den nächsten beiden Jahren drei Milliarden Euro an Haushaltseinnahmen entstehen.
Klimawandel
Bei der Rede zur Lage der Nation rückte Premier De Croo auch den Kampf gegen den Klimawandel in den Fokus. Die Regierung habe dafür 1,5 Milliarden Euro im Haushalt 2023-2024 vorgesehen. Konkret sprach De Croo von Investitionen in eine grüne Wasserstoff-Anlage am Hafen von Antwerpen und vom Ausbau des Schienenverkehrs.
Das Bahnfahren müsse eine echte Alternative zum Autoverkehr werden, so De Croo. Deshalb werde in die Modernisierung von Bahnhöfen investiert. "Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel zu spüren bekommt - und die letzte, die ihn stoppen kann", so der Premierminister.
Neben Energie und Klimawandel ging De Croo aber auch auf eine lange Liste weiterer Bereiche ein, die der neue Staatshaushalt stärken und unterstützen will, darunter die Wettbewerbsfähigkeit, die Reform des Arbeitsmarktes, das Gesundheitswesen, das Justizwesen, die Sicherheit und die Verteidigung des Landes.
Der Premier kündigte auch an, dass noch in dieser Legislatur die große Steuerreform angegangen werde und dass auch weiter an einer effizienteren Migrationspolitik gearbeitet werde.
Harsche Kritik übte der Premierminister an Europa: Die EU trete wie ein freundlicher Riese auf und nutze ihre Macht zu wenig. Das sei in Kriegszeiten nicht nützlich.
Belgische Stärken
In schwierigen Augenblicken mache der Charakter den Unterschied, betonte der Premier zum Ende seiner Rede. Die Stärke Belgiens bestehe in seiner Offenheit – etwa, was Wirtschaft und Zusammenarbeit betreffe. Offenheit bedeute aber nicht, keine Wahl treffen zu müssen oder neutral zu bleiben, auch das sei eine Lehre des aktuellen Krieges.
Offenheit bedeute, sich für eine Wertegemeinschaft zu entscheiden, für die Freiheit, die Demokratie und den Respekt vor den grundlegenden Menschenrechten. Das sei eine schwierige und nie zu Ende gehende Arbeit. Aber es sei die Wahl, die die Regierung treffe: Eine wehrhafte Offenheit, das sei der richtige Weg, um die Bürger zu beschützen, das sei die Basis echter Freiheit. Das sei die echte Stärke des Landes. Belgien sei ein Land starker, wehrhafter und unabhängiger Bürger - auch in schwierigen Zeiten.
Am Mittwoch wird die Kammer den ganzen Tag lang über die Regierungserklärung debattieren. Dabei wird dann auch die Opposition die Gelegenheit bekommen, das Wort zu ergreifen und sich über die Ankündigungen der Föderalregierung auszusprechen. Am Donnerstagnachmittag soll dann die Vertrauensabstimmung stattfinden.
rtbf/belga/sh/dop
Es ist besser die Regierung DeCroo an ihren Taten zu messen anstatt an ihren Worten. Denn reden kann man viel.
Die Stärke Belgiens besteht in ihrer Offenheit, Freiheit und grundlegenden Menschenrechten Was für ein Spruch, offen ist in Belgien gar nichts da der Belgische Staat uns komplett überwacht.
Einfach mal Google befragen nach
"Gezielte” Vorratsdatenspeicherung in Belgien: was unsere Karte zeigt"
Und da redet man von Menschenrechte, Nein, Belgien verstößt gegen EU Recht.
In einem ostbelgischen Online Medienauftritt konnte man noch folgende Aussage lesen:
....
Die versprochene Erhöhung der Beamtengehälter wird sich auf Essensgutscheine beschränken. Auch die versprochene Gehaltserhöhung für die Polizei wird im nächsten Jahr nur zu 45 Prozent umgesetzt.
.....
Ein Staat welcher seine Beamten mit Gutscheinen statt Geld bezahlt, hat längst die Kontrolle über seine Finanzen verloren. Die Aussagen vom MP dass wir mit der „Klimarettung“ auf dem richtigen Wege sind, kann man vor diesem Hintergrund nur als weltfremd bezeichnen. When you’re in a hole, stop digging. (Denis Healey), die Politik der EU ist aber das Graben noch zu intensivieren statt zu versuchen aus dem Loch hinaus zu kommen.
Den Spagat zwischen Essensgutscheinen und Klimarettung, den bekommt man wahrscheinlich nur als Jünger der Klimasekte Nullpol Ostbelgien hin, wo es keinen Treibhauseffekt "geben kann" und man den Unterschied zwischen MP (Ministerpräsident) und Premierminister auch nicht so recht versteht - Hauptsache, man hat nochmal ordentlich die Aufmekrsamkeitstrommel gerührt.
Was für ein Glück, das unser Land von kompetenten und gewählten (!) Menschen und nicht solchen neunmalklugen Sonntagsklimatologen regiert wird.
Ergebnis nach 2 Jahren de Croo:
Es wurde eine sinnlose Corona-Impfung teuer unters Volk gebracht, ohne die Covid auch abgeklungen wäre.
Und ohne den Ukraine-Krieg waren und wären die Energiepreise auch gestiegen.
Und nun wollen die uns vor dem Klima retten.
😕😕😕???
Ausser Spesen nix gewesen.
In Sachen Ukraine und den daraus resultierenden Konsequenzen gibt es kein Allheilmittel, die Politik kann nicht hexen, aber die 3 oben angesprochenen Punkte sind kein Ruhmesblatt.
Ergebnis der täglichen Scholzenschen Dauerberieselung: Viel heiße Luft.
"Außer Spesen nix gewesen". Kein Ruhmesblatt.
"Es wurde eine sinnlose Corona-Impfung teuer unters Volk gebracht, ohne die Covid auch abgeklungen wäre."
Eine "sinn-lose" Behauptung. Beweise?
"Und ohne den Ukraine-Krieg waren und wären die Energiepreise auch gestiegen."
Sicher, aber ganz sicher nicht in dem jetzigen Ausmaß.
Herr G.Scholzen, der sich als "Liberaler" sieht, dürfte doch wohl nichts dagegen haben, dass die Preisbildung sich nach den Gesetzen des freien Marktes und den Regeln von Angebot und Nachfrage richtet, oder ist er etwa ein verkappter Adept der "sozialistischen" Planwirtschaft mit Preiskontrollen und staatlichem Dirigismus?
"Und nun wollen die uns vor dem Klima retten."
Sogar Herr M.Scholzen hat erkannt, dass man den menschengemachten Klimawandel gibt und man ihn mit Taten bekämpfen kann.
Und 97% der Wissenschaftler die...
Aber das hatten wir doch schon. Leider haben die Gegenpoler noch immer nicht kapiert, wie Prozentrechnen funktioniert.
Und ein anderer von ihnen behauptet allen Ernstes, nur die Erdrotation verhindere, im Gegensatz zum Mond, dass die Erdoberfläche auf eben diese Mondtemperaturen abkühlt.
Herr Hezel: das ist kain Spagat, man muss nur den BRF Artikel lesen:
.....
Bei der Rede zur Lage der Nation rückte Premier De Croo auch den Kampf gegen den Klimawandel in den Fokus. Die Regierung habe dafür 1,5 Milliarden Euro im Haushalt 2023-2024 vorgesehen.
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1.500.000.000 € für den Kampf gegen den "Klimawandel" und Essensgutscheine für die Beamten. Das ist die offizielle Politik. Kann man gut finden, oder auch nicht.....
"...aber die 3 oben angesprochenen Punkte sind kein Ruhmesblatt."
Kann sein, aber die Gegenalles sind anscheinend auch nicht schlauer, liefern sie doch auf die ihnen dazu ganz konkret gestellten Fragen keine Antwort, wie so oft...
Sind übrigens die zwei in Panne gefallenen belgischen Reaktoren wieder am Netz?
In Sachen Energieversorgung und-preise pikant:
Frankreich beliefert jetzt Deutschland mit Gas über das Saarland (nach den nötigen Anpassungen an der Leitung, die nur für den Transport von Ost nach West ausgelegt war!)
Im Gegenzug liefert Deutschland Strom, um den Franzosen aus der Patsche zu helfen. Von den 56 Reaktoren sind 32 vom Netz, 4 sollen in den kommenden Wochen aber wieder hochgefahren werden, wenn alles gutgeht.
Dieser historische Tiefststand der Produktion führt zu explodierenden Strompreisen: 900€ pro mWh (Lieferung 2023) gegen 100 vor einem Jahr und 50 in den Jahren davor.
(LIBERATION und DIE ZEIT)
Aber die Kernenergie ist ja sooo verlässlich und kostengünstig.