Dass die Firmen und auch die Bevölkerung in Deutschland dazu aufgerufen seien, weniger Gas zu verbrauchen, werde keine oder nur geringe direkte Auswirkungen auf Belgien haben, so De Croo.
Belgien habe aktuell eigentlich sogar mehr Gasvorräte als üblich, erläuterte der Premier vor dem Beginn des EU-Gipfels am Nachmittag. Man liege sogar vor dem Zeitplan.
Außerdem ist es auch so, dass Belgien dreieinhalb mal so viel Gas ins Ausland ausführt, wie es selbst verbraucht. Vor allem Deutschland wird über das LNG-Terminal in Zeebrugge versorgt.
Die Auswirkungen der russischen Drosselung der Gasströme lege den Finger aber in eine viel breitere Wunde, so De Croo. Es gebe Länder in Europa wie Deutschland, die sehr stark von russischem Gas abhängig seien.
Wenn deren Wirtschaft lahmgelegt werde, dann habe das enorme Auswirkungen auf den Rest Europas. Deshalb müsse die Union jetzt endlich in puncto Energieversorgung an einem Strang ziehen, um größeren Schaden abzuwenden.
Die Energieministerin reagierte auf den deutschen Gas-Alarm derweil mit der Ankündigung eines belgischen Notfallplans für die Wirtschaft bis zum Winter. Der Notfallplan werde garantieren, dass belgische Familien immer genug Gas zum Heizen haben würden, so Van der Straeten vor der Kammer.
Boris Schmidt
Premier De Cro sagt, belgische Gasspeicher seien gut befüllt. Wieso dann ein Notfallplan , für den Winter?