10 Kommentare

  1. Zeugen Jehovas oder Scientology haben keine Diakonie (keine Krankenhäuser! Keine Kindergärten oder Schulen! )

  2. Man sollte froh sein für dieses Urteil. Das eröffnet eine längst fällige Debatte über die Finanzierung der Religionen. So wie jetzt kann es nicht bleiben. Denn die Übervorteilung der katholischen Kirche ist ein Relikt aus der Vergangenheit. Heute sieht die Welt anders aus als vor hundert Jahren. Was denn nun die beste Lösung ist, muss sich noch zeigen. Jedes Modell hat seine Vor und Nachteile. Auf jeden Fall sollte der tatsächlichen Anzahl Glaubensanhänger Rechnung getragen werden. Alle Religionen müssen gleich behandelt werden.

  3. Hier ist die Rede von "Übervorteilung" der katholischen Religionsgemeinschaft.
    Laut DUDEN ist "Übervorteilung" aber "Benachteiligung", "Diskriminierung", also das Gegenteil von "Bevorzugung" oder "Begünstigung", was doch eher zutreffen sollte.

    "Ein neuer Rechtsrahmen wird als politisch heikel angesehen, weil er eine Debatte über die Mittelverteilung zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften eröffnen wird."
    Da wird es ein Hauen und Stechen geben.
    Wie dichtete schon Goethe im "Faust":
    "Nach Golde drängt,
    Am Golde hängt
    Doch alles."

  4. Durch Corona und Kriege steigt weltweiter Hunger, nun muss ein Sündenbock gesucht werden und in Augen der vielen Moralisten sind es die Religionen!

  5. Im Gegenteil, Herr Nyssen, "Not lehrt beten" wie meine Frau Großmutter zu sagen pflegte. Gerade in Krisen kann die Zuwendung zu einer Gottheit hilfreich sein.

    Dessen ungeachtet sollte man jetzt die Gelegenheit beim Schopf packen und die Finanzierung in die Verantwortung der Religionsgemeinschaften geben sowie die steuerliche Behandlung der von Otto Normalbelgier anpassen. Für Sonderregelungen sähe ich höchstens beim Denkmalschutz Spielraum.

  6. Vielen Dank für Ihre Reaktionen. Tatsächlich ist eine Begünstigung gemeint und keine Übervorteilung. Der Artikel wurde angepasst.
    Beste Grüße
    BRF-Webredaktion

  7. Ein Urteil, das die Chance bietet, Belgien auf dem Weg zu einem säkular/laizistischen Staat einen Schritt weiter zu bringen.
    Wer sich mit dem Thema näher beschäftigen möchte, Professor an der ULB, Jean-Philippe Schreiber, hat dazu grundlegende Gedanken in seinem Buch "La Belgique, un État laïque... ou presque" veröffentlicht.

    Das Modell der Anerkennung und Finanzierung der Religionsgemeinschaften in Belgien ist seit langem nicht mehr zeitgemäß und - wie das Urteil untermauert - ungerecht.

    Die notwendige Diskussion sollte genutzt werden, der gesellschaftlichen Entwicklung und der Tatsache Rechnung zu tragen, dass der Großteil der belgischen Bevölkerung sich als nichtgläubig definiert.

    @Joseph Nyssen

    Welch' absurde Behauptung, Herr Nyssen. Wenn Sie sich jedoch mit moralischen Fragen in Zusammenhang mit der christlichen Religion beschäftigen möchten, kann ich Ihnen das Buch von Dr. Andreas Edmüller empfehlen: "Die Legende von der christlichen Moral - Warum das Christentum moralisch orientierungslos ist."

    Erhellend!

  8. Die nicht anerkannten Religionen werden durch Mitgliedsbeiträge, Spenden,.. finanziert.Also aus Überzeugung.

    Und da fängt das Problem der katholischen Kirche an.Die kriegt es einfach nicht mehr fertig, die Menschen für ihre Sache zu begeistern.Und wo die Überzeugung fehlt, fehlt auch die Bereitschaft, einen finanziellen Beitrag zu leisten.

    Herr Schallenberg.

    Gut möglich, dass wir das Beten noch mal lernen.Fragt sich nur zu welchem Gott.Ist durchaus möglich, dass sich die Menschen in der Not dem Islam oder Buddhismus zuwenden.Es ist schon oft in der Vergangenheit vorgekommen, dass in Krisenzeiten die Religion gewechselt wurde.Wenn die alten Götter keine Antwort gaben, wurde ein anderer Gott verehrt.

  9. In Deutschland dürfte sich das Problem einer staatlichen Anerkennung für Sekten wie z. B. Zeugen Jehovas bald erledigt haben. Fast 47.000 Deutsche haben aktuell eine Petition unterschrieben, welche sich gegen den Status der Zeugen Jehovas als einer Körperschaft des öffentlichen Rechts richtet. Man kann davon ausgehen, dass eine entsprechende Petition in Belgien zu einem ähnlichen Resultat führen würde.