Als nächstes soll der Corona-Kommissar der Regierung am 16. Februar vom Ausschuss befragt werden. Wann der geplante Austausch mit den Sozialpartnern stattfinden wird, ist noch unklar.
Die politischen Diskussionen in der Kammer zum Thema Impfpflicht sollen erst dann beginnen, wenn alle auswärtigen Gäste im Gesundheitsausschuss angehört worden sind. Bislang beschränkten sich die Politiker dort auf Fragen an die Experten.
Am Freitag war wieder ein breites Spektrum an Meinungen und Ratschlägen zu hören. Der Gesundheitswissenschaftler Sam Brokken sprach sich klar gegen eine Impfpflicht aus. Der emeritierte Psychologieprofessor Tom Verhaeghe wägte ab: Die Ergebnisse einer Impfpflicht würden in Belgien nicht spektakulär ausfallen, denn in Belgien seien viele Menschen jetzt schon geimpft, gab er zu bedenken.
Der Verfassungsrechtler Marc Verdussen skizzierte, welchen Weg ein mögliches Gesetz zur Einführung der Impfpflicht gehen müsse. Ein "Crash-Test" sei dabei äußerst ratsam, um bereits vor einer möglichen Abstimmung im Parlament zu klären, ob das Gesetz überhaupt mit der Verfassung vereinbar wäre.
Der Kinderarzt Pierre Smeesters stellte die Ergebnisse einer Umfrage unter mehr als 700 Kinderärzten in Belgien vor. Dabei sprach sich die Mehrheit klar gegen eine Impfpflicht für Minderjährige, aber für eine Impfpflicht für Erwachsene aus.
Kay Wagner