Innerhalb der Kulturwelt wächst der Widerstand: Einige Veranstaltungsorte haben angekündigt, sich der Schließungsaufforderung zu widersetzen.
Die Föderalregierung steht von allen Seiten unter Beschuss. In der Kammer gab es sogar Kritik aus den eigenen Mehrheitsfraktionen. "Nehmen Sie die Schließung des Kultursektors zurück", appellierte etwa die Ecolo-Abgeordnete Marie-Colline Leroy an den Premierminister.
Alexander De Croo verwies seinerseits darauf, dass bis auf drei Parteien alle am Mittwoch mit am Tisch gesessen hätten. Und die Fakten hätten sich nicht verändert. Deswegen sollten doch bitte alle zu ihrer Entscheidung stehen.
Doch auch die Gesundheitsexperten wiederholen bei jeder Gelegenheit, dass sie die Schließung der Kultur nicht empfohlen hätten. "Wir sind enttäuscht", sagte der Sciensano-Virologe Yves Van Laethem am Abend in der RTBF. "Was wir hier sehen, ist nicht mehr rationell, das ist was anderes."
Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke verwies noch einmal darauf, dass die Krankenhäuser nach wie vor voll seien. Angesichts des Vormarsches der Omikron-Variante habe man Vorsicht walten lassen wollen.
Die Beschlüsse des Konzertierungsausschusses wurden am Freitag im Staatsblatt veröffentlicht. Demnach treten die Änderungen am zweiten Weihnachtstag in Kraft und gelten zunächst bis Ende Januar. Der Konzertierungsausschuss tritt bereits Mitte Januar zusammen, um die Lage neu zu bewerten.
De Croo und Vandenbroucke reagieren auf die Kritik an den Beschlüssen des Konzertierungsausschusses
belga/rop/sh