Die französischsprachige und die flämische Gemeinschaft wählen jeweils ihr Wort des Jahres, beziehungsweise haben es schon gekürt.
Das Wort, das letztes Jahr gekürt wurde, hat es sogar in unsere Alltagssprache geschafft: "Knuffelcontact" - Kuschelkontakt.
Flandern
Das neue flämische Wort des Jahres heißt "knaldrang" - der Drang, das Verlangen danach, es knallen, krachen zu lassen. Was das mit der Pandemie zu tun hat, wird klar, wenn man Schlagzeilen der flämischen Presse vor allem aus der Zeit nach dem Lockdown im Frühjahr liest: Da ist vom großen "Knaldrang" nach Corona die Rede, vor allem bei jungen Leuten, die Party machen wollen. Der Begriff kommt auch aus der Jugendsprache und ist durch und durch positiv besetzt - genau wie der Vorgänger Knuffelcontact.
In den Niederlanden hat ein ganz anderes Wort das Rennen gemacht: "prikspijt". Es drückt das Bedauern aus, sich gegen Corona impfen zu lassen. Das Wort stand in Flandern noch nicht einmal auf der Kandidatenliste zum Wort des Jahres.
Wallonie
In der Wallonie fällt die Entscheidung um Mitternacht, dann endet die Frist für die Abstimmung. Es sind die Zuschauer der RTBF und die Leser der Zeitung Le Soir, die online voten. Zehn Begriffe stehen zur Wahl, die eine Jury vorher ausgewählt hat - ein etwas anderes Verfahren.
Auch in der Wallonie sind einige Wörter Pandemie-geprägt: "pass sanitaire" (Gesundheitspass) zum Beispiel oder "covidé", ein Adjektiv, das bezeichnet, das jemand Covid hat oder hatte. Aber auch das Gender-Pronomen "iel" ist dabei, oder "nutriscore".
rtbf/vrt/jp