Wie der Direktor des Centre hospitalier de Wallonie picarde (ChWapi), Didier Delval, erklärte, werde er im Falle einer Impfpflicht und des Berufsverbots für die Betroffenen einfach nicht mehr über genügend Personal verfügen, um die Pflegedienstleistungen aufrecht erhalten zu können.
Etwa 70 Mitarbeiter der 1.200 Beschäftigten des Gesundheitswesens in den drei Krankenhäusern von Tournai weigern sich, geimpft zu werden. Normalerweise dürfen sie ab dem 1. Januar nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Der Direktor erklärte, er werde sich den Verpflichtungen widersetzen und die Pflegekräfte ab 2022 nicht davon abhalten, zur Arbeit zu kommen. Erst im März werde er der Verpflichtung nachkommen.
Laut Derval sind die Krankenhäuser unterbesetzt. Zurzeit seien 20 Prozent des Personals abwesend, 15 Prozent davon langfristig. Gleichzeitig müsse mehr Personal für die Intensivpflege zur Verfügung gestellt werden, Intensivstationen, die zu 60 Prozent von Covid-Patienten besetzt seien. In Normalzeiten würden 70 Pfleger für die Intensivstationen benötigt, heute seien es 100. Es sei nicht nachzuvollziehen, ab Januar auf 70 Pfleger zu verzichten, nur weil sie sich weigerten, geimpft zu werden.
Ab Januar hat das Pflegepersonal drei Monate Zeit, um sich impfen zu lassen. Bei Nichteinhalten der Auflage drohen Sanktionen, eine zeitweilige Auflösung des Vertrags und schließlich eine zeitweilige Arbeitslosigkeit. An dem 1. April kann das Personal entlassen werden.
Chantal Delhez
Bei unserem Speditionsbetrieb gibt es auch einen Mangel an Fahrern und Ausfälle deshalb. Dürfen wir es deshalb ab jetzt auch tolerieren wenn Fahrer bei der Arbeit trinken, weil wenn wir sie entlassen der Fahrermangel noch schlimmer wird? Und wenn wir sie doch entlassen: Können Sie von den Regeln für die vorübergehende Arbeitslosigkeit profitieren? Ich denke, es wird sich noch eine Reihe weiterer Beispiele finden lassen.