6 Kommentare

  1. Die Gewerkschaft CSC macht zunächst Mal von ihrem gewerkschaftlichen Recht gebrauch. Ob es moralisch/ethisch vertretbar ist, dies genau in einer Hochphase der Pandemie zu tun, kann natürlich hinterfragt werden. Aber andererseits streikt die Föderalpolizei auch überall, so dass Leute ihre Flüge verpassen oder wie in Brüssel nicht zur Arbeit kommen. Nach knapp 2 Jahren Endlospandemie lässt sich wohl scheinbar feststellen, dass das hiesige Gesundheitssystem und die Krankenhäuser schon vorher am Anschlag waren. So dass es keiner Pandemie bedurfte, um an diesen Punkt zu gelangen, aufgrund von Rationalisierungs-/ Profitabilitätserwägungen. Die Pandemie ist allenthalben ein Katalysator der die bereits bestehenden Effekte beschleunigt hat.

  2. Herr Appelt

    Ihre Analyse ist durchaus richtig.

    Während Jahrzehnten beherrschte eine neoliberale Denkweise das Gesundheitswesen.Ständig wurde optimiert und rationalisiert.Das Geld stand im Mittelpunkt, nicht der Patient oder die Beschäftigten des Gesundheitswesens.Und das rächt sich jetzt. Die Verweigerung der Impfung ist meiner Meinung nach ein Akt der Rebellion, um "denen da oben" die weit verbreitete Unzufriedenheit zu zeigen.

    Es wäre allerdings besser, eine Urabstimmung im Gesundheitswesen zu machen, bevor man zum Streik aufruft.

    Auch war das Schaffen "schöner Pöstchen" wichtiger als das Gesundheitswesen.

  3. Wer einen Pflegeberuf ergreift, soll alles in seiner/ihrer Macht stehende tun, Schaden von Patienten und Heimbewohnern abzuwenden. Dazu gehört auch eine moralische und nunmehr auch gesetzliche Pflicht, sich gegen Covid impfen zu lassen.
    Was geschieht nun während des Streiks in den Krankenhäusern? Hat dann das Virus solange "sturmfreie Bude"? Oder bleibt die Mehrarbeit an den Pflegekräften hängen, die einer anderen Gewerkschaft angeschlossen sind oder nicht gewerkschaftlich organisiert sind?