Die Einführung eines Covid-Safe-Tickets steht am Donnerstag auf der Tagesordnung im Brüsseler Regionalparlament. Es ist davon auszugehen, dass sich die Regierung rund um Ministerpräsident Rudi Vervoort (PS) für die Einführung eines Gesundheitspasses ab dem 1. Oktober entscheidet. Zu schlecht sind die Corona-Zahlen zurzeit in Brüssel. Hinzu kommen zu niedrige Impf-Quoten: Nur 62 Prozent der Brüsseler sind vollständig geimpft.
Nur wenn es die Infektionslage verlangt, soll das Covid-Safe-Ticket zum Einsatz kommen. Sollte der Pass eingeführt werden, geschehe das, um erneute Schließungen von bestimmten Sektoren zu vermeiden. Der Gesundheitspass gibt freien Zugang zu Restaurants, Bars und Diskotheken, zu Fitnesscentern, Handelsmessen, Konferenzen und Kulturveranstaltungen.
Der Pass wird dann für alle ab 16 Jahren erforderlich. Nur für den Zugang zu Pflegeheimen wird die Regelung weiter verschärft: Dort müssen alle ab zwölf Jahren ein Covid-Safe-Ticket vorzeigen.
Bestimmte Einrichtungen sollen explizit ohne Covid-Safe-Ticket zugänglich bleiben. Dazu gehören die Schulen, Universitäten und Hochschulen, der öffentliche Personennahverkehr und Geschäfte.
Der für Brüssel ausgearbeitete Fahrplan kann auch von den anderen Gemeinschaften des Landes übernommen werden. Wenn es die Infektionslage verlangt, können die Gemeinschaften das Covid-Safe-Ticket per Dekret einführen. Dies jedoch in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsexperten.
Brüsseler Horeca-Sektor wünscht sich landesweite Regelung
Der Brüsseler Horeca-Verband reagiert skeptisch auf die Pläne eines Covid-Safe-Tickets für die Hauptstadt. Wenn man sich für den Gesundheitspass entscheide, müsse das für das ganze Land gelten, so der Verband. Das Hotel- und Gaststättengewerbe befürchtet, dass bei Einführung des Tickets für Brüssel die Kunden der Einfachheit halber lieber in den anderen Regionen des Landes ausgehen.
Das Covid-Safe-Ticket können all jene erhalten, die entweder vollständig geimpft oder genesen sind oder einen negativen PCR-Test vorweisen können.
belga/dop