Das Vorhersagemodell der Biostatistiker simuliert die Entwicklung der Krankenhausaufnahmen in Abhängigkeit verschiedener Faktoren wie unter anderem dem Verhalten der Menschen und der fortschreitenden Impfkampagne.
Laut Modell steuert die Hauptstadtregion unter den aktuellen Gegebenheiten auf beinahe 35 Aufnahmen pro Tag zu. Das wäre mehr als doppelt so hoch wie jetzt. Zum schlimmsten Zeitpunkt der neuen Welle könnten insgesamt rund 400 Krankenhausbetten durch Covid-Patienten belegt sein, ein Viertel davon auf den Intensivstationen.
Es könnte aber noch viel schlimmer sein. Und zwar dann, wenn die Region Brüssel-Hauptstadt die gleichen, föderalen Lockerungen wie der Rest des Landes beschlossen hätte. Wären weitere Lockerungen ab dem 1. September nicht ausgesetzt worden, dann sei ein vier Mal höherer Peak zu befürchten gewesen: mit bis zu 1.500 belegten Krankenhausbetten in der ersten Oktoberwoche.
Für den Rest des Landes gehen die neuen Vorhersagemodelle von einem viel weniger gravierenden Anstieg der Krankenhausaufnahmen aus. Der hauptsächliche Grund: der höhere Impfgrad, der besser vor schweren Erkrankungen schützt.
Die Wissenschaftler weisen aber auch erneut darauf hin, dass die Höhe des Peaks einer neuen Welle durch das individuelle Verhalten der Menschen bestimmt wird, sprich: weniger Ansteckungsrisiken einzugehen oder sich impfen zu lassen könne zu einer flacheren Kurve beisteuern.
Boris Schmidt