6 Kommentare

  1. Einen vollständigen Atomausstieg bis 2025 halte ich für einen Fehler, insbesondere vor dem Hintergrund des Wandels hin zur Elektromobilität.
    Je mehr ich mich mit der Materie befasse, desto stärker drängt sich mir der Eindruck auf, dass es kaum noch um rationale Erwägungen als vielmehr um eine Ideologie geht.
    Was immer mehr in Vergessenheit zu geraten scheint, ist die Tatsache, dass unser Wohlstand einen Preis hat.
    Wenn jener künftig in erster Linie auf sozial Schwache abgewälzt wird, für die eine Steigerung der Strom-, Gas-, Benzin- und Heizölkosten viel stärker ins Gewicht fällt als für Besserverdiener, dann entsteht eine problematische soziale Schieflage.

  2. Herr Jusczyk.

    Sie haben größtenteils Recht. Der Atomausstieg war ideologisch begründet. War nicht besonders gut geplant. Der Ausstieg wurde beschlossen ohne für Ersatz zu sorgen. Zur Freude der Nachbarländer, die Strom nach Belgien verkauft haben. Die kleinen Leute werden die Zeche zahlen. Aber das kümmert Ecolo nicht, denn die kleinen Leute wählen nicht Ecolo. Das sind eher die gutbetuchten, die sich Biolebensmittel, Elektrautos und ein Passivhaus leisten können. Ideologie vor Vernunft war auch die Maxime während der chinesischen Kulturrevolution. Chaos und Hungersnöte waren die Konsequenz. Zu verdanken Mao Zedong, dem großen Steuermann.

  3. Herr Jusczyk.

    Die Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 sind eine Gefahr für alle !
    beide Reaktoren hatte schon in 2000 abgeschaltet werden müssen.
    wegen der Schaden und baumangel an den Reaktoren.
    seit 20 jähre werden diese Schrottreifen Maschine immer noch betrieben !
    2001 die Regierung beschließt diese abzuschalten in 2011 unter Atomausstieg
    in folgen den 10 jähren versäumt die Regierungen Kapazitäten zu schaffen
    besonders die lokalen Grünen wehrten sich erfolgreich gegen
    Gaskraftwerke, Windräder oder Solarzellen (letzte in Wallonien)
    und 2021 ?
    10 jähre später das gleiche spiel dank der Grünen und Politiker
    wo von einige ernsthaft diskutieren die Reaktoren weiter zu betreiben bis 2031

    ach Ja Doel 3 und Tihange 2 verbrauchen Mox-Spaltstoffe
    das ist eine Mischung aus Uran, Atommull und Plutonium
    bei eine Atom Katastrophe wird sehr hohe Radioaktivität frei

  4. Das Atomkraft nicht das Gelbe vom Ei und risikobehaftet ist steht wohl außer Frage. Und der Zustand der belgischen Atomkraftwerke ist ganz offenbar nicht gut. Auch die Frage nach dem Wohin mit dem Atommüll bleibt unbeantwortet.

    Trotzdem würde ich einen Energie- Mix auch aus Atomkraftwerken der Planlosigkeit der Energiepolitik vorziehen. Einfach aus der Erkenntnis heraus, das wir nun mal auf Strom in ausreichender Menge und zu bezahlbaren Preisen angewiesen sind. Im Gegenteil, seit das E- Auto die hochgelobte Lösung aller Probleme sein soll, muss die Frage beantwortet werden, wie in Zukunft der Mehrbedarf an Strom gedeckt werden soll. Und hier bedarf es intelligenterer Antworten als Strom aus Tiefkühlhähnchen.

    Hier sind Techniker gefragt und keine Ideologen. Strom muss für alle bezahlbar werden und bleiben.

  5. Herr van Michel, dass Doel 3 und Tihange 2 in ihrem jetzigen Zustand nicht über Jahre hinweg weiterbetrieben werden können, steht außer Frage.
    Sinnvoll wäre dagegen m.E. der Bau neuer Kernkraftwerke, damit ein zeitlicher Puffer entsteht, in welchem die Wende hin zu erneuerbaren Energien vollzogen werden kann.
    Letztere müsste solide umgesetzt werden, also nicht so ein Murks wie noch mehr Onshore-Windräder oder in unseren Breiten Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern von Familienhäusern, sondern leistungsfähige Solarkraftwerke in Ländern wie Tunesien, Algerien und/oder Marokko, bei denen der Strom über Italien und Spanien in nördliche EU-Länder geleitet wird.
    Wir müssen uns vor Augen führen, dass der Strombedarf künftig durch die Umstellung auf den Elektroantrieb massiv steigen wird, d.h. die konventionellen Kraftwerke müssen nicht nur ersetzt, sondern der zusätzliche Bedarf muss ebenfalls aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden.
    Die Krux bei der Sache ist, dass es dazu stabiler politischer Verhältnisse bedarf, denn es geht Milliardensummen, die Vorfeld investiert werden müssten.

  6. Wir brauchen Flüssig-Salz-Reaktoren.
    Diese Technik gab es schon in den 1960ern, in den USA war auch ein Reaktor in Betrieb und speiste ein ins Stromnetz. Diese Nuklear-Technologie wurde aber vernachlässigt, weil sie für's Militär nicht zu gebrauchen war.