Zu den Informationen, die nicht korrekt weitergeleitet worden seien, gehört unter anderem, dass der Anti-Terrorstab OCAM Jürgen Conings auf der Gefährderliste als Bedrohung der Stufe drei eingetragen hatte. Am 17. Februar sei der Militärgeheimdienst nicht bei einem wichtigen Treffen der lokalen Taskforce anwesend gewesen, bei dem Conings als potenziell gefährlicher Terrorist diskutiert worden sei.
Die entsprechende Information sei dem Geheimdienst erst eine Woche später zugegangen – dann habe es außerdem bis zum 2. März gedauert, bis das intern weiterkommuniziert worden sei. Und als das schließlich passiert sei, seien weder die Spitze des SGRS noch andere Dienste informiert worden.
Grobe Kommunikationsversäumnisse habe es auch gegeben, als kommuniziert werden sollte, dass Conings nach seinen rechtsextremen Äußerungen die Sicherheitsfreigabe entzogen worden war. Neben Personalmangel werden auch die Versetzung wichtigen Personals und der damit einhergehende Verlust an Kenntnissen und Erfahrungen und verschiedene andere Punkte mitverantwortlich für die Fehler gemacht.
Außerdem mangele es an einem einheitlichen und spezifischen Vorgehen gegen Extremismus im Bereich Landesverteidigung. Auch bei der Lagerung und Verwaltung der Waffen sei es zu schwerem Fehlverhalten gekommen, was Conings letztlich überhaupt erst ermöglicht habe, sie zu stehlen.
Boris Schmidt
Mit anderen Worten: Über 30 Jahre nach der Dutroux-Affäre hat man nichts, aber auch rein gar nichts gelernt. Pleiten, Pech und Pannen!