Sollte es bei der Begrenzung bleiben, dann könne das in einigen Wochen für die belgische Impfkampagne aber durchaus relevant werden, räumte Vandenbroucke ein.
Der Gesundheitsminister hob hervor, dass der Impfstoff von Johnson&Johnson in Belgien zurzeit vor allem bei Hausimpfungen eingesetzt werde - also etwa bei älteren Menschen oder anderen Risikogruppen. Und hier greife die Altersbegrenzung nicht, unterstrich Vandenbroucke. Denn das Johnson&Johnson-Präparat habe eben den entscheidenden Vorteil, dass nur eine einzige Dosis notwendig sei. Und deswegen gebe es bei Hausimpfungen auch keine echte Alternative zu diesem Vakzin.
In der allgemeinen Impfkampagne spiele dieser Impfstoff im Moment hingegen nur eine extrem begrenzte Rolle. Deswegen sei hier kurzfristig auch kaum mit Verzögerungen zu rechnen. Falls Johnson&Johnson in den kommenden Wochen Hunderttausende von Dosen schicken sollte, dann werde diese Frage für die Kampagne wirklich wichtig werden. Solange das aber nicht passiere, habe Belgien Zeit, auf die gründlichere Analyse möglicher Nebenwirkungen des Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA zu warten.
Der bekannte Vakzinologe Pierre Van Damme hat derweil in der VRT davor gewarnt, den Impfstoff von Johnson&Johnson in Belgien gar nicht mehr zu verwenden. Das könne einen Zeitverlust von sechs bis acht Wochen bedeuten, so Van Damme in "Terzake".
Boris Schmidt