Stein des Anstoßes ist die geplante Wiederöffnung der Gastronomie-Innenbereiche zum 9. Juni. Nach diesem "Belüftungsplan" müssten nämlich alle Horeca-Betriebe bis dahin über entsprechende Systeme für die Luftzufuhr verfügen. Ansonsten dürften sie eigentlich drinnen keine Kunden bewirten.
Der ministerielle Beschluss, der die notwendigen Details der Maßnahmen enthalten werde, werde aber nicht vor Ende Mai veröffentlicht werden, erklärte Ducarme gegenüber der Nachrichtenagentur Belga. Damit blieben dem Horeca-Sektor dann nur einige wenige Tage, um seine Infrastruktur an die neuen Vorschriften anzupassen. Das sei praktisch kaum umsetzbar, um nicht zu sagen unmöglich, so Ducarme weiter.
Hinzu kämen dann noch die nicht unbeträchtlichen Kosten: Der Horeca-Verband geht hier von über 1.000 Euro für eine Fläche von etwa 100 Quadratmetern aus. Nach mehr als zehn Monaten pandemie-bedingter Schließung wisse man doch, dass es dem Sektor an Finanzmitteln fehle. Deswegen müsse es staatliche Unterstützung geben, so die Forderung von Ducarme. Er habe außerdem eine Interpellation an Finanzminister Vincent Van Peteghem (CD&V) gerichtet. Darin verlange er eine komplette und auch rückwirkende steuerliche Absetzbarkeit für solche Belüftungssysteme.
Boris Schmidt