Nach rund sieben Monaten Zwangspause ist die Wiedereröffnung zwar begleitet von durchwachsenem Wetter mit kühlen Temperaturen. Dennoch strömen die Menschen überall im Land auf die Café-Terrassen.
Unter den Café-Besuchern am Wiedereröffnungstag war auch Finanzminister Vincent van Peteghem (CD&V). Er nahm zusammen mit dem Horeca-Präsidenten von Vlaanderen, Matthias de Caluwe, in Brüssel ein erstes Pint. Bei dieser Gelegenheit wies van Peteghem noch einmal auf die seit Samstag geltende verringerte Mehrwertsteuer hin. Auf Speisen und Getränke werden für eine befristete Zeit nur sechs Prozent Mehrwertsteuer erhoben. Das gilt - anders als nach dem ersten Lockdown - sowohl für alkoholfreie als auch für alkoholhaltige Getränke. Mit der Maßnahme will der Staat den Horeca-Sektor zusätzlich unterstützen.
Die Horeca-Betriebe dürfen zwischen 8 Uhr und 22 Uhr auf Terrassen Gäste bewirten - allerdings mit strengen Auflagen. Dazu gehört auch, dass der Abstand zwischen den Tischen 1,5 Meter sein muss. Den Abstand dürfen Betreiber nicht verkleinern, indem sie Plexiglasscheiben zwischen den Tischen anbringen.
Um die Trennwände aus Plexiglas hatte es in den letzten Tagen viele Diskussionen gegeben. Innenministerin Verlinden (CD&V) gibt zu, dass die Kommunikation der Regierung nicht deutlich gewesen sei. Verlinden sagte am Samstagmorgen im VRT-Rundfunk, die Polizei werde in den nächsten Tagen zurückhaltend auftreten und nur dort einschreiten, wo es durch Nicht-Beachtung der Corona-Maßnahmen kritische Situationen gebe.
Andere Lockerungen
Seit Mitternacht ist auch die Ausgangssperre in Belgien aufgehoben. Allerdings ist es verboten, dass sich nachts mehr als drei Personen im öffentlichen Raum treffen. Zu Hause darf man jetzt zwei Personen empfangen.
Kulturveranstaltungen mit höchstens 50 Personen dürfen draußen wieder stattfinden. Freizeitparks dürfen wieder öffnen.
belga/rtbf/vrt/est/sh