Neben dem größeren Angebot zu bestimmten Zeiten steht auch in dem Entwurf, dass an den Bahnhöfen ein gewisser Kundenempfang garantiert werden muss. Der Punkt war im bisherigen Geschäftsführungsvertrag nicht erwähnt, deshalb war die Föderalregierung machtlos, als die SNCB zuletzt beschlossen hatte, die Schalter an 44 kleineren Bahnhöfen zu schließen.
Die SNCB gehört zu den öffentlichen Dienstleistungsunternehmen, die vom Staat finanziert werden, dafür aber eine gewisse Leistung bringen müssen. Was genau gefordert wird, steht im Geschäftsführungsvertrag, den Föderalregierung und Bahn aushandeln. Der Vertrag wird für zehn Jahre abgeschlossen. Ziel ist es laut Mobilitätsminister Georges Gilkinet (Ecolo), dass mehr Menschen die Bahn nutzen und dass es für sie einfacher und praktischer wird.
Auch mit Schienennetzbetreiber Infrabel wird ein neuer Geschäftsführungsvertrag ausgehandelt. In diesem Fall verlangt die Regierung, dass Infrabel an Verbindungen zwischen europäischen Städten arbeitet und den Warentransport auf der Schiene bis 2030 verdoppelt.
Gilkinet hat auch angekündigt, dass die Bezeichnung "Geschäftsführungsvertrag" abgeschafft werden soll. Sie soll ersetzt werden durch "Dienstleistungsvertrag" im Fall der SNCB und im Fall von Infrabel "Performancevertrag".
belga/vrt/km