5 Kommentare

  1. Als überzeugter Europäer kann ich mich für das Versagen der EU in der Frage der Impfstoffbeschaffung nur fremdschämen: Es ist peinlich, ärgerlich und traurig, da Menschen an Long-Covid erkranken oder gar sterben müssen, weil bei den Verhandlungen mit den Pharmakonzernen gravierende Fehler gemacht wurden.
    In den USA sind bisher dreimal so viele Menschen gegen Corona geimpft worden wie in der EU. Serbien lädt sogar ausländische Staatsbürger zu Impfungen ein, während bei uns Impfzentren temporär geschlossen werden und die EU behauptet, es bestünde keinerlei Bedarf, Sputnik V zeitnah zuzulassen, da die benötigten Mengen an Dosen mit den vorhandenen Vakzinen aus einer Produktion vor Ort gedeckt werden könnten.
    Gleichzeitig liefert AstraZeneca mehr in der EU produzierten Impfstoff ins Nicht-EU-Ausland als hier verbleibt, während die USA ein faktisches Exportverbot verhängt haben.
    Vom längst zugelassenen Impfstoff der belgischen Firma Janssen gibt es auch noch keine Spur. Warum wird der nicht schon längst verimpft?

  2. Werter Jusczyk.

    Die USA, Israel und Serbien sind Nationen mit einer Zenralregierung, die das Impfen für das ganze Staatsgebiet organisiert.Die Zentrale beschließt die Impfung und alle Untergliederung müssen diesem Befehl folgen.Die EU dagegen ist ein Zusammenschluss von Nationalstaaten ohne starke Zentrale. Wenn ein vorher unbekanntes Problem auftritt wie die Coronakrise herrscht zunächst Chaos und Durcheinander, jeder versucht einzeln das Problem zu lösen, was dann aber nicht so gut geht.Also raufen sich alle zusammen und machen zusammen was.Und dieser permanente Lernprozess, ein essentieller Bestandteil der EU, braucht seine Zeit.Bei der Finanzkrise war es genauso.Man hat aus der Krise gelernt und für die Zukunft vorgesorgt.

    Und für Belgien hoffe ich, dass man auch aus der Coronakrise gelernt hat und sich darauf zurückbesinnt, dass staatliche Strukturen der Bevölkerung dienen und nicht umkehrt zum Wohle von politischen Postenjägern.9 Gesundheitsminister für ein kleines Land sind nun wirklich nicht nötig.

  3. @Scholzen Eimerscheid: Die EU-Länder haben sich recht früh darauf geeinigt, dass der Impfstoff für alle gemeinsam beschaffen wird, um einen "Impfnationalismus" zu vermeiden. Vom Prinzip her der richtige Ansatz;, in der Durchführung jedoch eine Katastrophe.

  4. anstatt monatelang über das EU- Coronapaket und durch politische Scharmützel eine EU-Schuldenunion durchzusetzen , hätte man bei den Nachbestellungen des Impfstoffes klotzen müssen sobalb feststand, dass die beiden zuerst zugelassenen impfstoffe erfolgversprechend sind. Hier hätte die EU viel Geld gespart . Vielen Dank ihr Scharmützler.