"Ein Jahr Pandemie: Das ist der Moment, um Bilanz zu ziehen, aber vor allem: um nach vorn zu blicken"... Etwas überraschend wandte sich Premierminister Alexander De Croo am Mittwwochabend über Facebook an die Bevölkerung.
Nicht, dass dieser Jahrestag kein Anlass wäre: Die letzten zwölf Monate waren "irre", um's mal salopp zu sagen. In erster Linie waren sie aber tragisch: Mehr als 22.000 Menschen fielen der Pandemie in Belgien zum Opfer. Er wolle also zu aller Erst all denen, die einen geliebten Menschen verloren haben, sein Mitgefühl aussprechen, sagte De Croo.
Dann folgten gleich Worte des Dankes, in erster Linie an die Adresse all jener, die unermüdlich die sanitäre Krise bekämpft haben. Die Pflegekräfte, die jetzt schon seit zwölf Monaten in vorderster Front aktiv sind: das Personal in den Krankenhäusern sowie in den Wohn- und Pflegezentren sowie die Hausärzte. "Wir haben große Bewunderung für das, was Sie täglich leisten", sagte De Croo:
Ein ähnliches Engagement hätten aber auch andere Berufsgruppen an den Tag gelegt, all die Menschen, die, als das Land zum Stillstand kam, trotz der Krise auf ihrem Posten geblieben sind. Er denke da etwa an die Beschäftigten im Transportsektor, in den Supermärkten, bei der Post. Insgesamt sei ein Elan der Solidarität durch das Land gegangen.
Das gelte auch für die staatlichen Behörden. Auf den verschiedenen Machtebenen seien milliardenschwere Hilfen losgeeist worden, um den betroffenen Sektoren unter die Arme zu greifen, um die Folgen für die Arbeitnehmer abzufedern. "Diese Solidarität, die hat in den letzten zwölf Monaten unsere Stärke ausgemacht", sagte De Croo.
Nach zwei verheerenden Krankheitswellen haben wir alle zusammen aber eine Vereinbarung getroffen: "Nie wieder so etwas". "Gemeinsam ist es uns gelungen, die Zweite Welle umzubiegen", so der Premier. "Seit vier Monaten ist die Lage stabil. Was nicht heißt, dass sie dafür einfach wäre".
Und, wenn die Corona-Maßnahmen in Belgien auch nicht so einschneidend sind wie in vielen anderen Ländern, so sei er sich natürlich dessen bewusst, dass das alles sehr schwierig sei. Deswegen verspreche er feierlich: "Keine Corona-Maßnahme wird auch nur einen Tag länger gelten als nötig; nicht die nächtliche Ausgangssperre, nicht das Reiseverbot, und auch nicht die Kontaktbeschränkungen, die in Innenräumen gelten".
Umgekehrt dürfe man aber auch nicht zu früh lockern, denn das würde uns zurückwerfen. Deswegen könnten die Maßnahmen nur schrittweise gelockert werden. Entscheidend seien dabei die Fortschritte bei der Impfkampagne. "Die Impfungen, die sind der Schlüssel zur Freiheit", betont De Croo. Deswegen sei es wichtig, dass jeder seinen Teil dazu beisteuert. Zunächst natürlich die Impfstoffhersteller, aber auch jeder einzelne von uns. "Lassen Sie sich impfen", so der klare Appell des Premiers: "Nicht nur, um sich zu schützen, sondern um uns allen die Rückkehr zu einem normalen Leben zu ermöglichen. Sich impfen zu lassen, das ist ein Akt der Solidarität":
Es ist unüblich, dass sich ein Premierminister in diesem Ton und so direkt an die Bevölkerung wendet. Eine solche Rede hätte man eigentlich eher von König Philippe erwartet. Wobei: Viele Beobachter halten die Vorgehensweise insgesamt für legitim. Eben wegen des Kontextes: Zwölf "verrückte" Monate, und wir sind ja eigentlich immer noch mitten drin. Wichtig sei in jedem Fall gewesen, dass der Premier eine Botschaft der Hoffnung vermittelt habe, ist man sich weitgehend einig.
Wobei: Wenn De Croo schon jeden in die Pflicht nimmt, dann gelte das wohl auch für die staatlichen Behörden, hörte man den einen oder anderen Kritiker sagen. Denn auch die müssen liefern, vor allem in Form einer möglichst reibungslos verlaufenden Impfkampagne...
Roger Pint
Und die deutsche Sprache wurde wieder mal vergessen.
Dann soll er für genügend Impfstoff sorgen i
Gestern, Mittwoch, den 10. März 2021 wurden laut Sciensano - vaccination in ganz Ostbelgien 4 (vier) Corona-Impfungen verabreicht. 2 Erstimpfungen und 2 Zweitimpfungen. Wenn man den Durchschnitt der letzten 10 Tage nimmt, für Ostbelgien, wie gesagt, werden wir in ca. 5 (fünf) Jahren mit dem Impfen durch sein.