Ausgelassene Szenen in proppenvolle Parks oder auf engen Altstadtplätzen, vor allem in Studentenstädten wie Löwen, Gent, Brüssel oder Lüttich. Manchmal konnte man den Eindruck haben, als hätte es die Corona-Krise nie gegeben. Oft waren es Studenten, die auf ihre Weise klargemacht haben, dass sie es leid sind.
Das ist ebenso bedauerlich wie gefährlich, beklagten Gesundheitsexperten. "Denn wegen der neuen Varianten ist das Risiko einer Ansteckung noch größer geworden, auch an der frischen Luft", warnte der Epidemiologe Yves Coppieters in der RTBF.
In den betroffenen Städten hat man jedenfalls angekündigt, dass man solche Zusammenkünfte nicht mehr tolerieren will. "Wir haben bis jetzt noch ein Auge zugedrückt", sagte etwa die Sprecherin der Brüsseler Polizei, Ilse Van de keere. "Ab jetzt werden wir aber nach einer ersten Ermahnung auch Bußgelder verhängen."
Doch auch im Horeca-Sektor liegen die Nerven blank. In den letzten Tagen haben Café- und Restaurantbetreiber so ein bisschen überall im Land ihrem Ärger Luft gemacht. Sie wollen wieder arbeiten, viele stehen vor dem Ruin. Der Verband Horeca-Vlaanderen wollte sich dabei aber auch betont konstruktiv aufstellen. Er hat einen Plan ausgearbeitet, der die Politik davon überzeugen soll, dass eine Wiederöffnung zum 1. April möglich ist.
Grundvoraussetzung wären strikte Vorsichtsmaßnahmen, die der Sektor sich selbst auferlegen würde: Nur Familien bzw. Einzelpersonen mit höchstens einem Knuffelkontakt am Tisch, Sperrstunde 30 Minuten vor Beginn der Ausgangssperre, FFP2-Masken für die Kellnerinnen und Kellner, CO-2-Messgeräte in den Etablissements. "Einfache Maßnahmen, die es uns ermöglichen sollten, am 1. April wieder zu öffnen", sagt Matthias De Caluwé von Horeca-Vlaanderen.
Schwieriger Zeitpunkt
Wenn da die Zahlen nicht wären. Die Kurven zeigen wieder nach oben. Ein nicht unwesentlicher Grund dafür ist die britische Variante, die immer weiter um sich greift. "Diese Mutation ist wesentlich ansteckender und das kann auch das Infektionsgeschehen wieder anheizen - hoffentlich nur zeitweilig", sagte in der VRT der Virologe Marc Van Ranst.
Viele, vor allem junge Menschen haben die Nase voll. In den Sektoren, die seit Monaten zur Untätigkeit verdammt sind, liegen die Nerven blank. Parallel dazu steigen aber die Zahlen. "Der Zeitpunkt für einen Konzertierungsausschuss ist denkbar schwierig", räumte Premierminister Alexander De Croo in der Kammer ein.
"Auf der einen Seite hat das schöne Wetter bei vielen Frühlingsgefühle geweckt, hat uns an der Freiheit schnuppern lassen. Auf der anderen Seite gibt es aber immer noch die Maßnahmen, die nach wie vor notwendig sind." Aber er betont: Es gibt eine Perspektive.
Erstmals haben die Experten sich festgelegt: Im April-Mai, dann werden bedeutende Öffnungen möglich sein. "Wenn wir jetzt undurchdachte, leichtsinnige Entscheidungen treffen, dann setzen wir diese Aussicht aufs Spiel!", warnte der Premier.
Das heiße nicht, dass bis April überhaupt keine Lockerungen möglich sein werden. "Nur müssen wir die aktuellen Unwägbarkeiten eben immer vor Augen haben. Entsprechend vorsichtig müssen wir agieren, wobei wir aber auch nicht diejenigen vergessen dürfen, die besonders schwer unter den Beschränkungen zu leiden haben. Das muss die Leitlinie für den Konzertierungsausschuss sein."
Roger Pint
Es wird zu wenig und zu langsam geimpft.
In England und Amerika geht das im Supermarkt in einer Ecke, Pass vorzeigen und man wird geimpft.
Stimmt, geht hier nicht , muss erst ein Impfzentrum gebaut werden, dann Mails verschickt an E- Mail Adressen die es nicht mehr gibt, dann per Post.
Warum kompliziert wenn es einfach geht
Ach ja, klar es fehlt der Impfstoff.......
Und vor allem fehlt die bewiesene und ausreichende Wirksamkeit der Impfstoffe!
Warum sollte ich mir irgend einen Umsatzträger spritzen lassen, von dem es dann andern Tags heißt, er war nicht für meine Altersklasse geeignet oder er wirkt nur zu 60% oder voraussichtlich nicht gegen diesen und jenen Korona- Abkömmling?
Das ist für mich zur Zeit der Hauptgrund erst einmal abzuwarten.