Astrazeneca - der Name ist in den letzten Tagen und Wochen vielleicht ein bisschen in Verruf geraten. Erstmal ist man in Europa weiterhin wenig erbaut darüber, dass das schwedisch-britische Unternehmen seine Lieferversprechen nicht eingehalten hat.
Hinzu kommen jetzt aber Zweifel am Impfstoff der Firma. In Südafrika will man das Präparat erst mal nicht verabreichen. Aus ersten Stichproben scheint hervorzugehen, dass der Impfstoff nur bedingt wirksam ist gegen die südafrikanische Variante des Coronavirus, die ja weltweit um sich greift.
In Belgien werden in dieser Woche 80.000 Chargen des Impfstoffes erwartet. Ungeachtet der Zweifel will die Impf-Taskforce aber weiter auf das Präparat setzen, berichtet die Zeitung De Standaard. In der Zwischenzeit habe man nämlich herausgefunden, dass der Impfstoff einen durchaus guten Schutz bieten kann, wenn man zwischen den beiden Spritzen rund zwölf Wochen wartet. Damit könne man den Wirksamkeitsgrad auf 80 Prozent steigern. Diese Feststellung könne dabei helfen, die Menschen von dem Präparat zu überzeugen, zitiert De Standaard den Vakzinologen Pierre Van Damme.
Hinzu kommt: Diese lange Zeit zwischen den beiden Verabreichungen erlaube es, den zur Verfügung stehenden Impfstoff sofort zu verimpfen, dann müsse man nicht die zweite Dosis zurücklegen, wie das derzeit bei den anderen Impfstoffen gehandhabt wird. Und damit könne die Impfkampagne beschleunigt werden. Es bleibt aber dabei, dass das Mittel von Astrazeneca nicht Menschen über 55 verabreicht wird...
Roger Pint