Hunderte Identitätsfeststellungen, 488 administrative Festnahmen, eine im Keim erstickte Demonstration - das ist die Bilanz des massiven Polizeieinsatzes in Brüssel am Sonntag. Angesichts der gewaltsamen Anti-Corona-Regeln-Ausschreitungen in den Niederlanden und vorherigen Nicht-Corona-Demonstrationen in Brüssel, die in Krawalle ausuferten, wollten die Behörden wohl kein Risiko eingehen.
Schon bei der Anreise mit Zügen und auch Autos wurden verdächtige Personen kontrolliert und präventiv in Gewahrsam genommen. 150 Personen gelang es zwar zunächst dennoch, sich vor dem Zentralbahnhof zu versammeln. Aber auch sie wurden relativ schnell in kleinere Grüppchen gespalten. Wer sich weigerte, sich zu identifizieren und zu gehen, wurde in Gewahrsam genommen.
Am Heyselgelände ließ die Polizei einige Dutzend Aktivisten unter der Auflage gewähren, sich nicht in Richtung Stadt zu bewegen. Nach Angaben der Polizei befanden sich unter den Festgenommenen viele Fußballanhänger verschiedener flämischer und wallonischer Clubs. Bei ihnen wurden unter anderem Feuerwerkskörper, bengalische Feuer, Messer, Schlagringe, schlagverstärkende Handschuhe und eine Schleuder beschlagnahmt.
Boris Schmidt