Ab dem ersten Januar werden höhere Steuern für Firmenwagen fällig. Die Erhöhung ergibt sich aus den jährlichen Anpassungen der CO2-Standards. Wer von seinem Arbeitgeber oder Unternehmen einen Dienstwagen erhält, muss dafür Steuern zahlen.
Grundsätzlich sind dabei Autos teurer, die mehr Treibhausgase ausstoßen. Nun ist es so, dass neue Autos immer klimafreundlicher werden. Dadurch sinkt der Referenz-Wert und die Steuern für Altfahrzeuge steigen an.
Kein "Cash for Car" mehr
Außerdem wird das sogenannte "Cash for Car" abgeschafft. Bislang gab es die Möglichkeit, einen Firmenwagen gegen einen monatlichen Nettobetrag von 700 Euro einzutauschen. 2018 hatte die damalige Regierung diese Möglichkeit eingeführt, um Menschen zur Abkehr vom Auto zu animieren.
Das funktionierte aber nicht wirklich. Außerdem erklärte das Verfassungsgericht die Regelung für nichtig, weil sie diskriminierend sei. Zum 1. Januar ist nun endgültig Schluss damit.
Ausschließlich in Flandern tritt eine neue Kfz-Steuer in Kraft. Sie wurde im Zuge des Dieselgate-Skandals entwickelt. Bei dem Skandal hatten Autobauer bei der Einhaltung von CO2-Abgasnormen getrickst.
Die neue flämische Kfz-Steuer basiert nun auf den tatsächlichen Emissionen der Fahrzeuge. Für über zwei Drittel der künftig in Flandern neuzugelassenen Fahrzeuge steigt dadurch der Steuersatz.
In der Wallonie gibt es ab dem 1. Januar neue Preise für die technische Kontrolle, die ja auch häufig Inspektion genannt wird. Zurzeit gibt es mehr als 30 verschiedene Tarife für die regelmäßig durchzuführenden Checks und mehr als zehn Tarife für die Prüfung beim Verkauf eines Gebrauchtwagens.
Künftig wird der Preis eines regelmäßigen Checks auf 48 Euro für Pkw und 62 Euro für Transporter festgelegt. Bei Inspektionen von Gebrauchtfahrzeugen beträgt die Gebühr 72 Euro sowohl für Pkw als auch für Transporter. Für Elektro-Fahrzeuge gibt es eine Ermäßigung von fünf Euro.
Brüssel wird zur Tempo-30-Zone
Eine große Veränderung blüht Autofahrern in der Hauptstadtregion. Die gesamte Region Brüssel wird zum 1. Januar zur Tempo-30-Zone. Das bedeutet nicht, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung überall bei 30 Kmh liegt. Auf bestimmten Verkehrsachsen werden 50 oder 70 Kmh gelten.
In vielen Bereichen insbesondere in der Innenstadt gilt außerdem Tempo 20. Die neue Regelung ist dennoch eine grundlegende Änderung, denn von nun an liegt das Tempolimit immer bei 30, es sei denn, es ist anders ausgewiesen.
Die Wallonie zieht bei der Kilometerabgabe für Lkw und andere für schwere Nutzfahrzeuge mit Flandern und der Hauptstadtregion gleich. Durch eine neue Indexierung steigt die Lkw-Maut. Die entsprechende Änderung der Berechnungsgrundlage war im Juli bereits für Brüssel und Flandern umgesetzt worden. Betroffen sind belgische und ausländische Lkw über 3,5 Tonnen und einige weitere Spezialfahrzeuge wie Sattelzugmaschinen.
Digitale Tickets bei der SNCB
Neuerungen gibt es auch für Bahnfahrer: Die SNCB baut ihr Digital-Angebot aus. Ab Januar gibt es dann auch die Mehrfahrtenkarten der SNCB in digitaler Form. Bislang müssen die Fahrscheine "Standard Multi", "Youth Multi" und "Local Multi" auf Papier gekauft werden und können dann bei Bedarf ausgefüllt werden.
Künftig gibt es diese Tickets als digitales Formular zum Ausfüllen auf dem Handy. Um die Nutzung der Digital-Tickets zu fördern, gelten ab Februar außerdem Ermäßigungen. Die Standard-Mehrfahrtenkarte kostet digital dann drei Euro weniger als die Papierversion, die Jugend-Variante zwei Euro weniger und das Lokal-Ticket einen Euro weniger.
Peter Esser