Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass die Polizei wegen nächtlicher Ruhestörung zu einem Haus im Brüsseler Stadtzentrum gerufen worden war. Dort hätte sie, in unmittelbarer Nähe des Zentralkommissariats, eine Privatfeier festgestellt, bei der gegen die geltenden Corona-Schutzmaßregeln verstoßen worden sei. Gegen etwa 20 Personen, vor allem Männer, seien Protokolle ausgestellt worden.
Zur Identität der Feiernden machte die Staatsanwaltschaft keine Angaben. Laut der Zeitung La Dernière Heure soll es sich dabei aber unter anderem um Diplomaten und besagten 59-jährigen ungarischen Europaabgeordneten gehandelt haben. Noch delikater: Die Zeitung beschreibt die Party als, "Sexorgie". Außerdem seien von der Polizei neben diversen unbekleideten Personen auch Alkohol und Rauschgift vorgefunden worden.
Einer der Feiernden habe versucht, über eine Regenrinne zu flüchten, konnte aber gestellt werden. Dabei soll es sich um den Europaabgeordneten gehandelt haben, der sich bei seiner Flucht verletzte. In seinem Rucksack fand die Polizei Betäubungsmittel. Er habe keinen Ausweis bei sich gehabt, habe aber auf seine parlamentarische Immunität verwiesen. Was wiederum dazu führte, dass das belgische Außenministerium eingeschaltet werden musste.
Boris Schmidt
Diversen innerbelgischen Medien sowie dem Deutschlandfunk zufolge war die Sache noch etwas pikanter als hier beschrieben: Die Sex-Party fand oberhalb eines Lokals der Brüsseler Homosexuellen-Szene statt. Nun wäre das - abgesehen von den Verstößen gegen die Lockdown-Vorschriften - nicht weiter verwerflich, wäre nicht der Fidesz-Abgeordnete Jozsef Szajer ausgerechnet einer der Autoren der massivst schwulenfeindlichen Verfassung aus dem Beginn Orbans zweiter Amtszeit!
Wenn sich jemand ein Bild von der Berichterstattung der ungarischen Presse (auf Englisch) machen möchte, kann ich nur empfehlen, den Namen des Abgeordneten unter News zu googlen. Da wird einem schnell klar, was man unter einer illiberalen Demokratie zu verstehen hat.
Es ist nichts Neues, das die größten Klemmschwestern es am tollsten treiben und dann einen auf Schwulenhass und Anstand machen. Schade nur, das er damit das Ansehen eines ganzen Landes schädigt.
Was hier in Brüssel passiert ist, gibt es überall. Sogar im Vatikan. Da gibt es jede Menge YouTube-Videos zu.
Das Schlimme an der Geschichte ist der Verstoß gegen die Corona-Regeln und diese Doppelmoral und die damit verbundene Heuchelei.