"Natürlich ist das eine gute Neuigkeit, man muss aber auf dem Teppich bleiben". Der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke will offensichtlich so ein bisschen die Erwartungen bremsen. Klar stimme es optimistisch, wenn Pfizer einen Corona-Impfstoff ankündigt, der zu 90 Prozent wirksam ist. Doch sei das erst mal nur eine Ankündigung eines Pharmakonzerns, und das sei noch keine unabhängige Studie.
Und, auch wenn die angegebenen Daten tatsächlich der Realität entsprechen, löse das nicht kurzfristig unsere Probleme, sagte Vandenbroucke in der VRT-Talkshow De Afspraak. "Das Unternehmen gibt an, bis Ende nächsten Jahres 1,3 Milliarden Impfdosen zu produzieren. Zwei Spritzen sind nötig, das ergibt also 650 Millionen. Nun, auf diesem Planeten sind wir zehn Mal zahlreicher", so Vandenbroucke.
Natürlich könne sich Belgien eine gewisse Menge an Impfdosen sichern, zumal das Serum unter anderem in der belgischen Pfizer-Produktionsniederlassung in Puurs bei Antwerpen produziert wird. Das könne und wolle er aber nicht spontan entscheiden, sagte Vandenbroucke. Belgien beteilige sich an großen europäischen Sammelbestellungen, die von der EU-Kommission in die Wege geleitet wurden. Und entschieden werde in diesem großen Verbund. Er könne jetzt nicht improvisiert ankündigen, dass Belgien den Impfstoff kaufen werde. "So einfach ist das nicht", sagt der Gesundheitsminister.
Roger Pint