Das wichtigste Ziel sei, den hohen Druck auf die Krankenhäuser zu verringern, erklärte der flämische Ministerpräsident Jan Jambon. Und dazu sei es nötig, dass die Menschen ihre sozialen Kontakte soweit möglich einschränkten. Dazu werden unter anderem alle kulturellen Einrichtungen mit Ausnahme der Bibliotheken geschlossen und Veranstaltungen abgesagt.
Sport ist ab zwölf Jahren nur noch draußen erlaubt, und auch dann nur mit maximal vier Personen. Schwimmbäder, Fitnesscenter und Ähnliches müssen schließen. Professionelle Wettkämpfe dürfen nur noch ohne Publikum stattfinden.
Freizeitaktivitäten für Jugendliche über zwölf Jahren sind ebenfalls gestrichen, ebenso wie alle Aktivitäten mit Übernachtungen für Kinder.
In den Hochschulen wird Fernunterricht zur Norm, gleiches gilt für von zu Hause arbeiten bei Berufstätigen. Einkaufen ist nur noch maximal zu zweit erlaubt. Hinzu kommen weitere Beschränkungen.
Gemeinden ziehen Maßnahmen vor
Flandern folgt mit den neuen Beschränkungen weitgehend dem Beispiel der Wallonie und der Region Brüssel. Es gibt aber noch Unterschiede. So dürfen in der Wallonie Kulturstätten und Schwimmbäder öffnen. Auch die nächtliche Ausgangssperre wird verschieden gehandhabt: In Brüssel und der Wallonie gilt sie ab 22 Uhr, in Flandern dagegen erst um Mitternacht.
Die neuen Corona-Maßnahmen in Flandern treten Freitagabend in Kraft. Mehrere Gemeinden haben aber angekündigt, die Regeln aufgrund der Dringlichkeit schon am Mittwoch einzuführen, darunter Gent, Mechelen und Ostende.
Videokonferenz
Unmittelbar im Anschluss an die Ankündigungen der flämischen Regierung teilte Premierminister Alexander De Croo über Twitter mit, dass er alle Ministerpräsidenten des Landes für Mittwoch zu weiteren Beratungen per Videokonferenz eingeladen habe.
Für die Bürger und Unternehmen sei es wichtig, dass die Regeln klar und eindeutig seien - und zwar für das gesamte Land, so De Croo.
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